Start-ups stehen unter Erfolgsdruck: Produkte müssen schnell auf den Markt, Skalierung ist das Ziel. Doch der Preis für Tempo und Sparzwang ist oft hoch. „Wir sehen zunehmend, dass sich der Fast-Fashion-Ansatz auch in der Start-up-Szene durchsetzt: Es geht nur noch um Tempo und niedrige Kosten“, sagt Margot Königshofer, Geschäftsführerin der Procfit GmbH. „Nachhaltigkeit, Zuverlässigkeit und langfristige Planung bleiben auf der Strecke.“
Mit über 17 Jahren Erfahrung im internationalen Einkauf weiß Königshofer, worauf es ankommt. Gemeinsam mit ihrem Team unterstützt sie junge Unternehmen dabei, tragfähige und belastbare Lieferketten aufzubauen – auch mit begrenzten Ressourcen. Über 700 Projekte hat sie bereits begleitet.
Strategischer Einkauf statt Schnellschuss
In vielen Start-ups wird der Einkauf stiefmütterlich behandelt. Statt eines strategischen Partners gilt er als reine Kostenstelle. Dabei entscheiden gute Lieferbeziehungen oft über den Erfolg eines Produkts. Fehlende Resilienz kann zu Lieferengpässen, Qualitätsproblemen und unzufriedenen Kunden führen – eine riskante Mischung in der Wachstumsphase.
Königshofer warnt: „Wenn der erste Großauftrag nicht beliefert werden kann, steht nicht nur das Image auf dem Spiel, sondern häufig die ganze Existenz.“
Lösungen für die Region
Auch für Gründerinnen und Gründer in der Region Emsland und Grafschaft Bentheim ist das Thema relevant. Wer mit neuen Ideen den Markt erobern will, braucht verlässliche Grundlagen. Gerade kleine Unternehmen profitieren laut Königshofer von pragmatischer Planung und einem klaren Verständnis für Risiken und Chancen im globalen Einkauf.
„Es geht nicht darum, sofort alles perfekt zu machen, sondern bewusst erste Schritte in Richtung Stabilität zu gehen“, erklärt sie. Ihr Tipp: frühzeitig kompetente Partner einbinden und sich nicht vom günstigsten Preis blenden lassen.