Berlin – Die Unternehmen in Deutschland stehen der Energiewende nach wie vor mit Skepsis gegenüber. Eine aktuelle Umfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK) zeigt, dass rund ein Drittel der Unternehmen die Auswirkungen der Energiewende negativ bewertet. Laut der Studie leiden viele Betriebe unter den hohen Energiekosten, bürokratischen Hürden und unzureichender Planungssicherheit.
Skepsis und Unsicherheit dominieren die Energiewende-Debatte
Das Energiewende-Barometer 2025, an dem rund 3.600 Unternehmen aus verschiedenen Branchen teilnahmen, zeigt, dass die Beurteilung der Energiewende zwar weniger negativ ausfällt als im Vorjahr, mit einem Wert von minus 8,3 jedoch immer noch im roten Bereich liegt. Besonders stark belastet werden die Unternehmen durch die Unsicherheit über die zukünftige politische Ausrichtung und die hohen Energiepreise. Diese Faktoren führen dazu, dass viele Unternehmen ihre Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen zurückstellen oder ganz aussetzen.
Klimaneutralität als Ziel, aber bürokratische Hürden bleiben groß
Trotz der negativen Stimmung bekennt sich die Mehrheit der Unternehmen zum Ziel der Klimaneutralität. 89 Prozent der Unternehmen haben sich ein Ziel gesetzt, bis spätestens 2045 klimaneutral zu werden, wobei 43 Prozent bereits bis 2040 und 26 Prozent bis 2030 dieses Ziel erreichen wollen. Die größten Hürden auf diesem Weg sind jedoch die ausufernde Bürokratie, fehlende Planungssicherheit und lange Genehmigungsverfahren.
Hohe Energiepreise belasten die Wettbewerbsfähigkeit
Die steigenden Energiekosten belasten besonders die Industrieunternehmen. Mehr als die Hälfte der Unternehmen berichten von gestiegenen Preisen für Strom und Wärme. Etwa 41 Prozent der Unternehmen, besonders in der Industrie, haben aufgrund der hohen Energiekosten ihre Investitionen zurückgestellt. Große Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern schränken ihre Produktion im Inland ein oder planen dies, was sich negativ auf die Wettbewerbsfähigkeit auswirkt.
Forderungen an die Politik
Die Unternehmen fordern von der Politik eine Senkung der Steuern und Abgaben auf den Strompreis sowie eine verlässliche Infrastruktur für erneuerbare Energien. Zudem wünschen sich die Betriebe bessere Rahmenbedingungen für Eigenversorgung und Direktlieferverträge sowie einen klaren Rechtsrahmen für die CO2-Abscheidung und -Speicherung.