Osnabrück. Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen in der Region Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim ist im ersten Halbjahr 2025 auf den höchsten Stand seit 2011 geklettert. Laut aktueller Auswertung der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim mussten 166 Unternehmen Insolvenz anmelden – 3,8 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
„Der neue Wert ist ein trauriger Rekord“, sagte IHK-Hauptgeschäftsführer Marco Graf. Die seit Jahren wirtschaftlich angespannte Lage mache vielen Betrieben weiterhin zu schaffen. Die Gründe reichen von hoher Bürokratie über gestiegene Energie- und Arbeitskosten bis hin zu erschwerten Finanzierungsbedingungen. Besonders alarmierend: In 49 Fällen wurde das Insolvenzverfahren mangels Masse gar nicht erst eröffnet – ein Anstieg um fast 29 Prozent.
Regional zeigen sich deutliche Unterschiede: Während im Landkreis Osnabrück die Zahl der Insolvenzen um über 40 Prozent auf 51 stieg, blieb sie in der Grafschaft Bentheim konstant. Im Emsland sank sie sogar um knapp 21 Prozent auf 46 Fälle. Auffällig ist der starke Anstieg bei GmbHs – 121 Fälle bedeuten ein Plus von fast 20 Prozent.
Der nächste IHK-Sprechtag „Krisenfrüherkennung“ findet am 21. August 2025 in Nordhorn statt. Betroffene Unternehmen können sich unter www.ihk.de/osnabrueck (Nr. 455) oder telefonisch beraten lassen.