Berlin. Der Verband der Automobilindustrie (VDA) kritisiert den vom Bundeskabinett verabschiedeten Haushaltsentwurf 2026 als industriepolitisch unzureichend. VDA-Präsidentin Hildegard Müller bemängelt insbesondere das Ausbleiben einer Stromsteuerentlastung sowie fehlende Fortschritte bei der Einführung eines Industriestrompreises.
„Die Strompreise in Deutschland sind im internationalen Vergleich weiterhin viel zu hoch – bis zu dreimal so teuer wie in den USA oder China“, so Müller. Das gefährde nicht nur die Wettbewerbsfähigkeit, sondern bremse auch den Hochlauf der E-Mobilität. Die im Koalitionsvertrag vereinbarte Senkung der Stromsteuer sei im Haushalt nicht vorgesehen – hier brauche es dringend Nachbesserungen.
Positiv bewertet der VDA die geplanten Mittel für die Wasserstoffwirtschaft sowie für die Batterieforschung und -produktion. Rund 520 Millionen Euro seien dem Bundeswirtschaftsministerium hierfür zugewiesen worden.
Ein weiteres zentrales Anliegen des Verbands: Die Kfz-Steuerbefreiung für Elektroautos muss über 2025 hinaus verlängert werden. „Diese Förderung ist ein wichtiger Kaufanreiz. Ohne Planungssicherheit droht ein Dämpfer für die Elektromobilität“, warnt Müller.
Auch bei der Verkehrsinfrastruktur vermisst der VDA klare Impulse. Trotz eines Aufstockens der Mittel für Bundesfernstraßen um 300 Millionen Euro blieben die Investitionen unzureichend. Immerhin sei der Ausschreibungsstopp bei der Autobahn GmbH aufgehoben worden – wichtige Projekte könnten nun fortgeführt werden.