Berlin. Die Energiewende schreitet voran, doch der notwendige Ausbau von Stromnetzen und erneuerbaren Energien muss künftig enger aufeinander abgestimmt werden. Das betont der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) mit Blick auf die aktuelle Bestandsaufnahme zur Energiewende, die im Auftrag des Bundeswirtschaftsministeriums erstellt wurde.
Laut Monitoring-Bericht betrug der Bruttostromverbrauch im Jahr 2024 etwa 500 Terawattstunden, davon stammten rund 55 Prozent aus erneuerbaren Quellen. Auch wenn der Strombedarf bis 2030 aufgrund schleppender Elektrifizierung im Verkehrs- und Wärmesektor unter den bisherigen Prognosen bleiben dürfte, bleibt der Ausbaubedarf bei Wind, Solar & Co. hoch.
BDEW-Hauptgeschäftsführerin Kerstin Andreae warnt: „Selbst bei konservativen Annahmen werden wir die Marke von 80 Prozent Erneuerbaren-Anteil bis 2030 nur knapp erreichen.“ Entscheidend sei es, Ausbau und Netzstruktur besser aufeinander abzustimmen – auch mit Blick auf Kosten und Systemintegration.
Forderung nach stabilen Rahmenbedingungen
Der Verband fordert verlässliche politische Rahmenbedingungen, die Netzbetreibern den Ausbau erleichtern und die Nutzung von Speichern sowie flexiblen Verbrauchs- und Erzeugungsmodellen anreizen. Nur durch ein integriertes Vorgehen könne die Energiewende gelingen – sowohl wirtschaftlich als auch gesellschaftlich akzeptiert.