Berlin. Die deutsche Automobilindustrie steckt mitten im Wandel – und der fällt vor allem für den Mittelstand schmerzhaft aus. Laut dem aktuellen Branchencheck von Creditsafe Deutschland sank der Gesamtumsatz der Branche im ersten Halbjahr 2024 um 4,7 Prozent auf 269,5 Milliarden Euro. Besonders betroffen sind Zulieferbetriebe und Hersteller von Karosserien und Aufbauten.
Zwar bleibt die Zahl der Beschäftigten stabil, doch die Branche steht strukturell vor einem Umbruch: Produktionsjobs werden weniger, Software- und Technikkompetenz ist gefragt. Der Wandel zur Elektromobilität ist im Gange – doch die Nachfrage stockt, vor allem im Inland. Hinzu kommt: China wird vom Absatzmarkt zum Konkurrenten. Deutsche Hersteller verlieren Marktanteile an preisgünstige, technologisch fortschrittliche Marken wie BYD oder Nio.
Besorgniserregend ist auch die Entwicklung bei Insolvenzen: Besonders Zulieferer geraten zunehmend unter Druck. 2024 stieg die Zahl der Insolvenzen bei Unternehmen mit über 10 Mio. Euro Umsatz um 65 Prozent. Firmen ohne veröffentlichte Finanzdaten sind besonders ausfallgefährdet.
Trotz aller Herausforderungen gibt es auch Chancen – vorausgesetzt, Unternehmen reagieren rechtzeitig auf Bonitätsrisiken und investieren gezielt in Innovation und Transparenz. Die Analyse zeigt: Wer Risiken früh erkennt, kann sich absichern und strategisch aufstellen.