Berlin. Die Bundesregierung hat das sogenannte Rentenniveaustabilisierungsgesetz auf den Weg gebracht. Damit soll das Rentenniveau bis 2045 bei mindestens 48 Prozent gesichert bleiben. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) lobt das Vorhaben als wichtigen Schritt – fordert aber weitergehende Maßnahmen.
„Ein stabiles Rentenniveau ist langjährige Forderung des DGB und seiner Mitgliedsgewerkschaften“, erklärte DGB-Vorstandsmitglied Anja Piel am Mittwoch. Mit der nun geplanten Absicherung bleibe die gesetzliche Rente ein verlässlicher Pfeiler der Alterssicherung und sichere gesellschaftliche Teilhabe – heute und in Zukunft.
Höhere Renten für mehr Kaufkraft
Konkret bedeutet das Gesetz: Die Standardrente im Jahr 2045 wird laut DGB etwa 100 Euro höher ausfallen als ohne Stabilisierung. Das stärke nicht nur die individuelle Kaufkraft, sondern wirke sich auch positiv auf die Binnenkonjunktur und die Sozialversicherungssysteme aus.
Wichtig sei laut Piel auch die geplante Finanzierung über Steuermittel. Ohne diesen Zuschuss müssten Beitragssätze steigen – was wiederum Rentenanpassungen dämpfen und die Renten faktisch verringern würde.
Forderung nach 50-Prozent-Ziel und breiter Absicherung
Trotz des Fortschritts bleibt für den DGB Nachbesserungsbedarf. So fordern die Gewerkschaften eine Anhebung des Rentenniveaus auf mindestens 50 Prozent sowie Verbesserungen beim Grundrentenzuschlag. Auch Selbstständige und andere nicht obligatorisch Versicherte sollen künftig in die gesetzliche Rentenversicherung einbezogen werden.
Kritisch sieht der DGB Überlegungen, das Renteneintrittsalter weiter anzuheben. „Das käme einer Rentenkürzung durch die Hintertür gleich“, so Piel. Bereits heute schafften es viele nicht, gesund bis 65 oder gar 67 zu arbeiten. Auch die geplanten Kürzungen bei der abschlagsfreien Rente nach 45 Arbeitsjahren („Rente mit 63“) lehnt der DGB strikt ab.