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IHK-Blitzumfrage zeigt wachsende Unsicherheit

US-Zollpolitik trifft regionale Wirtschaft – IHK-Umfrage zeigt deutliche Belastungen

Osnabrück/Emsland/Grafschaft Bentheim. Die jüngsten Entwicklungen im transatlantischen Handel bereiten der regionalen Wirtschaft erhebliche Sorgen. Eine aktuelle Blitzumfrage der IHK Osnabrück – Emsland – Grafschaft Bentheim zeigt: Fast drei Viertel der befragten Unternehmen berichten von negativen Auswirkungen der US-Handelspolitik, jedes fünfte Unternehmen sogar von massiven Belastungen.

Vor allem erhöhte Zölle, Bürokratie und eine unklare politische Lage sorgen für Unsicherheit. 66 Prozent der Betriebe sehen sich durch den neuen US-Basiszollsatz von 15 Prozent konkret betroffen, in Einzelfällen – etwa in der Stahlindustrie – liegen die Abgaben sogar bei bis zu 50 Prozent.

Absatzverluste, Verzögerungen, Unsicherheit

Neben gestiegenen Kosten nennen die Unternehmen auch Absatzverluste, Auftragsrückgänge, verzögerte Zollabfertigungen und untragbare Lieferbedingungen. 47 Prozent befürchten zusätzliche Belastungen durch instabile Finanzmärkte oder eine Euro-Aufwertung.

„Die aktuelle US-Handelspolitik setzt viele unserer Unternehmen unter Zugzwang“, warnt Frank Hesse, Geschäftsbereichsleiter International bei der IHK. Besonders kleine und mittelständische Betriebe ohne globale Strukturen hätten kaum Möglichkeiten, die neuen Herausforderungen abzufedern.

Rückzug vom US-Markt – Alternativen gewinnen an Bedeutung

Mehr als die Hälfte der exportierenden Betriebe rechnet mit einem Rückgang ihrer Handelsbeziehungen zu den USA. Viele Unternehmen planen, die zusätzlichen Zollkosten an ihre Kunden weiterzugeben – ein Drittel jedoch trägt die Kosten ganz oder teilweise selbst.

Gleichzeitig verschieben sich Handelsprioritäten: Der EU-Binnenmarkt wird für 63 Prozent der Unternehmen attraktiver, gefolgt von Märkten in Asien (ohne China), Lateinamerika und China selbst.

IHK fordert neue Handelsabkommen und stabile Rahmenbedingungen

Mit Blick auf die Unsicherheit im US-Geschäft fordert die IHK eine aktive europäische Handelspolitik, die neue Freihandelsabkommen wie das Mercosur-Abkommen gezielt vorantreibt. Nur mit verlässlichen Regeln und neuen Perspektiven lasse sich die Wettbewerbsfähigkeit des Mittelstands langfristig sichern.

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