Werbung

Susanne Grebe

Führung im Maschinenbau neu gedacht: Warum emotionale Kompetenz über Erfolg entscheidet – Ein Gespräch mit Susanne Grebe

In der Welt des Maschinenbaus, geprägt von Präzision und technischer Brillanz, wird eine entscheidende Komponente oft übersehen: die menschliche Führung. Susanne Grebe, Personalentwicklerin und spezialisiert auf Führungskräfte-Coaching und Teamentwicklung in diesem Sektor, weiß genau, wo die Herausforderungen liegen. Im Gespräch mit Jörg Maire von regionalupdate.de teilt sie ihre Erfahrungen und zeigt auf, warum emotionale Kompetenz und Selbststeuerung heute wichtiger sind denn je.

Mehr als nur Methoden: Die Motivation hinter der Arbeit

Susanne Grebe lebt mit ihrem Mann Ivo auf einem umgebauten Bauernhof in Aachen. Beruflich ist sie Personalentwicklerin, doch der Begriff „Führungskräftecoach“ trifft es nur bedingt. „Mir ist wichtig, dass es um mehr geht als reine Methodenvermittlung“, betont sie.

Ihre Motivation schöpft sie aus ihrer langjährigen Erfahrung in Technologieunternehmen: „Ich habe fast mein ganzes Berufsleben in Technologieunternehmen verbracht. Dort wird fachliche Brillanz gefeiert, emotionale Kompetenz dagegen oft übersehen.“ Sie beobachtet, dass viele Führungskräfte im Autopiloten agieren, weil ihnen nie gezeigt wurde, wie ihr eigenes Denken und Fühlen auf ihr Umfeld wirkt. „Mich motiviert es, genau hier anzusetzen: Führung ist kein Soft Skill, sondern entscheidet über Erfolg oder Misserfolg. Wer sich selbst steuern kann, bleibt auch in komplexen Systemen handlungsfähig.“

Der größte Veränderungsbedarf: Führung als Fundament

Wo sieht Susanne Grebe den größten Veränderungsbedarf in der Führung? „In vielen Unternehmen ist Führung ein Nebenschauplatz, während technische Expertise im Fokus steht. Die Folge: Überforderung, unklare Kommunikation, sinkende Motivation.“ Für sie braucht Führung keine Extra-Meetings, sondern eine klare Haltung und Selbststeuerung. „Wer sich selbst führen kann, gibt auch anderen Orientierung.“ Gerade in unsicheren Zeiten werde emotionale Kompetenz zur Schlüsselqualifikation. Und ein wichtiger Appell: „Führungskräfte brauchen mehr Mut, auch mal ‚Nein‘ zu sagen und sich vor ihr Team zu stellen.“

Emotionale Kompetenz im technischen Umfeld: Die fehlende Zutat

Warum ist emotionale Kompetenz gerade im technischen Umfeld so wichtig? „Weil sie dort oft fehlt“, antwortet Grebe. Technische Berufe setzten auf Zahlen und Fakten, Emotionen spielten im Studium selten eine Rolle. „Doch Führung bedeutet, Menschen mitzunehmen. Und das gelingt nicht mit Prozessen und Excel-Tabellen.“ Vertrauen, Orientierung und Verbundenheit entstehen durch emotionale Intelligenz. „Sie ist kein ‚Nice-to-have‘, sondern die Grundlage funktionierender Teams. Besonders in digitalen und hybriden Arbeitswelten.“

Herausforderungen im Führungsalltag: Der Druck von allen Seiten

Die typischen Herausforderungen ihrer Klienten kennt Susanne Grebe genau: „Dauerhafter Druck von allen Seiten.“ Führungskräfte jonglieren Fachaufgaben, Budgetverantwortung, Mitarbeiterführung und strategische Themen, oft ohne entsprechende Ausbildung. Hinzu kommen wechselnde Prioritäten und der Anspruch, in allen Bereichen Spitzenleistung zu bringen. „Dabei bleibt die eigene Balance auf der Strecke. Viele vergessen, auf sich selbst zu achten, bis irgendwann die Erschöpfung überhandnimmt.“

Führungskultur im Maschinenbau: Langsamer Wandel eines Tankers

In der Führungskultur des Maschinenbaus beobachtet sie viele gute Initiativen, die jedoch oft in der Theorie bleiben. „Sobald der Alltag zuschlägt, rutscht Führung wieder nach unten auf der Prioritätenliste. Führung wird als ‚Zusatzaufgabe‘ gesehen, nicht als Fundament für Produktqualität und Innovation.“ Ein Lichtblick sei die jüngere Generation, die mehr Transparenz und Sinnhaftigkeit fordere. „Das setzt Unternehmen unter Zugzwang, langsam, aber spürbar. Der Maschinenbau ist kein Schnellboot, aber irgendwann muss auch der Tanker den Kurs ändern.“

Starke Führung: Vertrauen, Klarheit und gemeinsames Verständnis

Was macht für Susanne Grebe starke Führung in einem Team aus? „Vertrauen – in beide Richtungen. Ohne gegenseitiges Vertrauen entsteht ein Klima aus Kontrolle und Unsicherheit.“ Wichtig sei auch eine klare Verantwortungsverteilung: „Wer entscheidet was? Wo beginnt meine Verantwortung und wo hört sie auf. Das ist ganz oft nicht klar definiert. Und viele Konflikte entstehen aus Unklarheit, nicht aus Unwillen.“ Hinzu komme ein gemeinsames Verständnis, wie man zusammenarbeitet, welche Werte zählen und was gute Arbeit ausmacht. „Führungskräfte, die das aktiv ansprechen, schaffen Verlässlichkeit.“

Ihre Botschaft, die sie besonders gern vermittelt, ist prägnant: „Klarheit geht vor Harmonie.“ Viele hätten Angst vor deutlichen Worten, aus Sorge, jemanden vor den Kopf zu stoßen. Doch ohne Klarheit gebe es kein gemeinsames Verständnis, und genau das brauchten Teams.

Der Impuls für Führungskräfte: Arbeite an dir selbst

Ihr wichtigster Impuls an Führungskräfte: „Arbeite an dir selbst. Wer seine eigenen Baustellen ignoriert, kann andere nicht gut führen. Reflexion gehört zum Führungsalltag.“

Mehr über Susanne Grebe und ihre Arbeit erfahren Interessierte auf ihrer Website www.susanne-grebe.de und ihrem LinkedIn-Profil https://www.linkedin.com/in/susanne-grebe-32940a3a/.

Gefällt dir’s? Dann teil’s doch!

Facebook
LinkedIn
WhatsApp
Threads
X

Weitere Artikel