Nordhorn – Während die Heidelandschaften in der Lüneburger Heide und in Teilen der Grafschaft Bentheim normalerweise in einem violetten Blütenteppich erstrahlen, bietet sich in der Hügelgräberheide in Halle-Hesingen ein anderes Bild. Zahlreiche Heidepflanzen sind dort abgestorben, und die Landschaft ist von verdorrten, grauen Gerippen geprägt. Derzeit sind deutlich weniger Pflanzen als üblich in voller Blüte, was dem Bereich Naturschutz des Landkreises Grafschaft Bentheim Sorgen bereitet.
Die genaue Ursache und das Ausmaß des Heidesterbens sind noch unklar. Laut Manuela Monzka, Bereichsleiterin Naturschutz beim Landkreis, könnten ein Käferbefall oder der Hitzestress der vergangenen Jahre die Ursache sein. „Damit haben leider viele Heideflächen zu kämpfen“, so Monzka. Der Landkreis wird nun gemeinsam mit der Ökologischen Station Grafschaft Bentheim-Emsland Süd die Ursachen analysieren, um anschließend zielgerichtete Maßnahmen zur Regeneration der Besenheide in dem rund 20 Hektar großen Naturschutzgebiet zu ergreifen.
Typische Pflegemaßnahmen, wie die Beweidung mit Schafen und Ziegen, werden bereits in Halle-Hesingen durchgeführt. Manchmal sei es jedoch notwendig, alte, vergreiste Heide maschinell zu pflegen. Dabei werden abgestorbene Pflanzen entfernt, um offene Bodenstellen für das Keimen neuer Heide zu schaffen. Manuela Monzka hofft, dass sich die Besenheide wieder erholt, da sie sehr widerstandsfähig sei. Aus den Samenbeständen im Boden könnten sich neue Pflanzen entwickeln, wenn sich die Umweltbedingungen wieder verbessern. Da die Heide langsam wächst, kann dieser Prozess jedoch mehrere Jahre in Anspruch nehmen.
Andere Grafschafter Heidegebiete, wie die Itterbecker Heide, sind von diesem Heidesterben bislang nicht betroffen.
