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Ausbildungsreport 2025: Azubis sind zufrieden – doch große Unterschiede bleiben

Nordhorn/Berlin. Die duale Berufsausbildung bleibt beliebt – doch nicht alle Azubis profitieren im gleichen Maß. Das zeigt der neue Ausbildungsreport der DGB-Jugend, der jetzt in Berlin vorgestellt wurde. 71,6 Prozent der Auszubildenden gaben an, insgesamt zufrieden mit ihrer Ausbildung zu sein. Doch es gibt auch alarmierende Entwicklungen.

Ausbildungsplatzsuche oft ohne professionelle Hilfe

Die meisten Jugendlichen finden ihren Ausbildungsplatz mit Hilfe von Familie und Freunden. Angebote der Arbeitsagenturen oder schulischer Berufsorientierung werden dagegen seltener als hilfreich empfunden. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) fordert daher mehr Unterstützung, besonders für junge Menschen ohne Abschluss: „Fast drei Millionen junge Menschen in Deutschland haben keinen Berufsabschluss – das passt nicht zu den aktuellen Klagen über Fachkräftemangel“, warnt die stellvertretende DGB-Vorsitzende Elke Hannack.

Überstunden, Unsicherheit und finanzielle Sorgen

Auch wenn sich die Ausbildungsbedingungen teils verbessert haben, gibt es weiterhin Baustellen. So müssen 32,3 Prozent der Azubis regelmäßig Überstunden leisten – besonders betroffen sind Köchinnen, Automobilkaufleute und Bankkaufleute. Zudem nehmen 14,7 Prozent regelmäßig Tätigkeiten wahr, die nichts mit der Ausbildung zu tun haben.

Besonders kritisch: 41,5 Prozent der Azubis im letzten Ausbildungsjahr wissen nicht, ob sie übernommen werden – ein deutlicher Anstieg gegenüber den Vorjahren.

Zufriedenheit hängt vom Beruf ab

Die Zufriedenheit der Auszubildenden variiert stark nach Branche: Besonders hoch ist sie bei Steuerfachangestellten, Mechatronikern und Verwaltungsfachangestellten, während Friseur*innen und Hotelfachleute deutlich kritischer sind.

DGB fordert höhere Ausbildungsvergütung

Immer mehr junge Menschen können von ihrer Ausbildungsvergütung nicht selbstständig leben: 62,8 Prozent sind auf Unterstützung angewiesen, knapp 13 Prozent müssen nebenbei jobben. Der DGB fordert deshalb eine gesetzliche Anhebung der Mindestausbildungsvergütung – auf mindestens 834 Euro pro Monat.

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