Frankfurt am Main. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat zum 20-jährigen Bestehen des Julius Hirsch Preises drei herausragende Projekte ausgezeichnet, die sich für Vielfalt, Erinnerungskultur und demokratische Werte im Fußball stark machen. Die Preise gehen in diesem Jahr nach Pfinztal, Dortmund und München.
Schulprojekt setzt Zeichen für Erinnerungskultur
Den ersten Preis erhält der Seminarkurs des Ludwig-Marum-Gymnasiums Pfinztal für die Entwicklung der „Julius-Hirsch-Event-Box“. Sie enthält praxisnahe Veranstaltungsformate – von Fußballturnieren bis Theaterprojekten –, die Schulen bundesweit zur Erinnerung an Julius Hirsch und zum Einsatz gegen Antisemitismus nutzen können. DFB-Präsident Bernd Neuendorf nennt das Projekt ein „starkes Signal“ für mehr Initiative im Schulalltag.
Straßenfußball als Plattform für Demokratie
Der zweite Preis geht an das Projekt „Nordstadtliga Dortmund“, eine selbstorganisierte Straßenfußballliga im sozialen Brennpunkt der Stadt. Jährlich werden über 4000 Kinder und Jugendliche erreicht. Besonders hervorgehoben wurde der „Mehmet-Kubaşık-Cup“, der an das NSU-Opfer aus Dortmund erinnert und gelebte Erinnerungsarbeit mit sportlichem Engagement verbindet.
Fußballverein aus Geflüchteteninitiative ausgezeichnet
Mit dem dritten Preis wird der FC Mainaustrasse aus München geehrt. Der Verein entstand aus einer Geflüchteteneinrichtung und bietet heute als eingetragener Klub nicht nur Zugang zum Spielbetrieb, sondern unterstützt seine Mitglieder auch bei der Integration in Alltag und Ehrenamt. „So funktioniert Teilhabe im Sport“, betont Neuendorf.
Preisverleihung im November
Die feierliche Preisverleihung findet am 27. November 2025 im Kulturzentrum FABRIK in Hamburg-Ottensen statt. Der Julius Hirsch Preis erinnert an den jüdischen Nationalspieler Julius Hirsch, der 1943 im KZ Auschwitz ermordet wurde. Er würdigt seit 2005 Menschen und Projekte, die sich für Menschenwürde, Vielfalt und gegen Rassismus und Antisemitismus engagieren.