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Slatco Sterzenbach

Wenn die Masken fallen: Die Midlife Crisis als Weckruf

Jahrelang funktionieren wir auf Autopilot. Ausbildung, Karriere, Familie, Verpflichtungen – wir haken Ziele ab, etablieren Routinen und bauen uns ein Leben auf, das von außen betrachtet perfekt erscheint. Doch irgendwann, oft zwischen 40 und 55, stellt sich eine bohrende, leise Frage: „Ist das wirklich alles?“ An diesem Punkt beginnt, was viele als Midlife Crisis abtun.

Slatco Sterzenbach, Experte für mentale und physische Performance, stellt die provokante These auf: Die Midlife Crisis ist keine Schwäche, sondern die ehrlichste Phase des Lebens. Sie ist der Moment, in dem die Masken fallen, in dem die Illusion zerbricht, und wir endlich das Potenzial haben, uns selbst zu begegnen.

Der Weckruf der Seele

In dieser Lebensphase verschwindet das „irgendwann später“. Plötzlich, so Sterzenbach, merkt man, dass die Hälfte des Lebens vorbei ist. Und mit dieser Erkenntnis ändert sich die Dimension der Fragen. Es geht nicht mehr um das, was wir haben wollen – das größere Auto, das größere Haus oder die nächste Beförderung. Es geht um die tiefere Frage: „Wer will ich sein?“ Die Midlife Crisis ist kein Zufall, sie ist ein Weckruf auf Identitätsebene. Sie konfrontiert uns mit der Diskrepanz zwischen dem, was wir zu sein scheinen, und dem, was wir wirklich sind. Wir sehen im Spiegel nicht mehr nur unsere Karriere oder unseren Status, sondern die Lücke zwischen Rolle und Identität. Studien belegen, dass bis zu 20 Prozent aller Erwachsenen von dieser Phase berichten. Doch es ist nicht unser Leben, das zerbricht, sondern die Illusion, die wir uns über all die Jahre aufgebaut haben.

Die Gefahr des „Eigentlich alles gut“

Viele spüren in der Mitte des Lebens eine diffuse Unzufriedenheit, obwohl scheinbar alles in Ordnung ist. Sterzenbach bezeichnet „eigentlich alles gut“ als den gefährlichsten Satz dieser Lebensphase. Das „eigentlich“ verrät, dass die äußere Fassade zwar steht, das Innere aber nicht trägt. Dieses Gefühl entsteht, wenn wir die falschen Ziele verfolgt haben – Ziele, die von der Gesellschaft, den Eltern oder dem Umfeld vorgegeben wurden. Wir haben funktioniert, aber wir haben nicht gefühlt. Der Kopf stimmt zu, aber das Herz flüstert: „Da fehlt etwas.“

Dieses Flüstern ist die Stimme unserer Intuition. Wenn wir es ignorieren, wird es lauter. Aus einer latenten Unzufriedenheit kann eine innere Leere werden, die sich im schlimmsten Fall sogar in Krankheit manifestiert. Konstruktiv damit umzugehen bedeutet, genau hinzuhören. Wir sollten nicht weiter mit Konsum, Arbeit oder Ablenkung betäuben, sondern uns die mutigen Fragen stellen: Lebe ich nach meinen Werten? Welche Glaubenssätze blockieren mich? Und was macht mich wirklich lebendig?

Die verdrängten Träume als Wegweiser

Das Leben einer Fassade erkennt man daran, dass man Energie verliert, sobald man in den Alltag geht. Wenn der Montag mit Widerwillen beginnt, wenn Urlaube notwendig sind, um das Leben überhaupt zu ertragen, und die Frage „War’s das jetzt?“ innerlich aufkommt – dann ist es Zeit, hinzuschauen. Die Fassade abzulegen erfordert radikale Ehrlichkeit. Es bedeutet, sich zu fragen: Welche Rollen spiele ich nur für andere? Welche Werte habe ich verdrängt? Wer bin ich, wenn ich nichts mehr beweisen muss?

Auch verdrängte Träume und unerfüllte Sehnsüchte spielen hier eine entscheidende Rolle. Sie verschwinden nicht, sondern lagern sich wie Energie in uns ab. Werden sie nicht gelebt, können sie sich in unterschwellige Traurigkeit oder Zynismus verwandeln. Slatco Sterzenbach sieht in ihnen Wegweiser der Seele. Menschen am Ende ihres Lebens bereuen nicht die Fehler, die sie gemacht haben, sondern die Träume, die sie nicht gelebt haben.

Um sie wieder ins Leben zu holen, braucht es drei Schritte: Sie aufschreiben, ihre Bedeutung anerkennen und sie in konkrete Ziele mit einem Zeitplan umwandeln. So wird aus einem vagen „Ich hätte gerne…“ ein kraftvolles „Ich bin…“.

Wandel in Bewegung

Menschen, die Veränderung spüren, aber nicht wissen, wo sie anfangen sollen, fallen oft in die Falle, auf absolute Klarheit warten zu wollen. Doch Klarheit entsteht nicht im Kopf, sondern in der Bewegung. Sterzenbachs Rat lautet: Fang dort an, wo deine größte Angst sitzt. Hinter der Angst verbirgt sich oft ein limitierender Glaubenssatz. Indem wir uns ihr stellen, verändern wir unsere Identität. Die entscheidende Frage lautet: „Wenn ich nichts verändere, wer bin ich in fünf Jahren?“ Wenn die Antwort darauf nicht gefällt, ist der Moment zum Handeln genau jetzt.

Um mental stark zu bleiben und sich neu zu orientieren, kombiniert Sterzenbach Erkenntnisse aus Sport, Psychologie und Neurotraining. Echter Wandel findet nie nur im Kopf statt. Sport setzt Endorphine frei und macht uns widerstandsfähiger. Die Psychologie hilft uns, unsere inneren Muster zu verstehen. Und Neurotraining ist wie ein Update des inneren Betriebssystems, das alte, blockierende Routinen überschreibt. Das Zusammenspiel von Körper, Kopf und Emotion führt zu einem tiefen, nachhaltigen Wandel.

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