Berlin. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sieht im geplanten Start der Ratifizierung des EU-Mercosur-Abkommens einen wichtigen Fortschritt für den deutschen Handel. Volker Treier, Leiter Außenwirtschaft beim DIHK, betont, dass deutsche Unternehmen dringend offene Märkte und verlässliche Rahmenbedingungen für Handel und Investitionen benötigen. Aktuell werden rund 85 Prozent der europäischen Exporte in den Mercosur-Raum mit Zöllen belastet, was Zusatzkosten von etwa vier Milliarden Euro pro Jahr verursacht.
12.500 deutsche Unternehmen exportieren in die Mercosur-Staaten, davon sind 72 Prozent kleine und mittlere Betriebe. Diese Exporte sichern in Deutschland 244.000 Arbeitsplätze, europaweit sind es sogar 855.000. Das Handelsvolumen mit den Mercosur-Staaten lag 2024 bei über 26 Milliarden Euro, die deutschen Direktinvestitionen erreichten 2023 mehr als 35 Milliarden Euro.
„Es ist höchste Zeit, das Abkommen zügig zu ratifizieren. Es würde Handelshemmnisse abbauen, den Zugang zu Rohstoffen erleichtern und globale Lieferketten widerstandsfähiger machen“, so Treier. Deutsche Unternehmen sind seit mehr als 100 Jahren in der Region aktiv, unterstützt durch Auslandshandelskammern, und warten auf diesen Durchbruch.
Parallel dazu fordert der DIHK den raschen Abschluss des modernisierten Handelsabkommens mit Mexiko sowie ambitionierte Verhandlungen mit weiteren wichtigen Partnern wie Indien, Indonesien und Thailand. Nur durch eine aktive und strategisch ausgerichtete Handelspolitik kann die exportstarke deutsche Wirtschaft ihre globale Wettbewerbsfähigkeit sichern.
Mehr Informationen zur Handels- und Wirtschaftspolitik bietet die Website der Deutschen Industrie- und Handelskammer unter www.dihk.de.
Quelle: DIHK | Deutsche Industrie- und Handelskammer (Berlin)