Interview mit Thomas Albers über den Papst-Zollstock
Herr Albers, Sie stellen Zollstöcke als werbende Botschafter her. Ihre Zollstöcke haben es gerade bis zum Papst nach Rom geschafft. Wie kam es dazu?
Das war tatsächlich eine ziemlich verrückte Geschichte. Die „Jesus-Biker“ hatten eine Audienz beim Papst. Neben einem Motorrad, das im Oktober für den guten Zweck versteigert wird, haben sie auch unsere Zollstöcke mitgenommen. Aufgedruckt war ein Bild vom Papst sowie seine Botschaft „Friede sei mit Euch“. Damit wollten wir ein Zeichen setzen. Zollstöcke als Maßstäbe im wahrsten Sinne des Wortes.
Der Papst und ein Zollstock – passt das überhaupt zusammen?
Warum nicht? Der Papst ist jemand, der qua Amt Maßstäbe setzt. Wir haben uns gedacht: Zollstöcke sind Werkzeuge, die messen, die Orientierung geben. Das ist eigentlich ein schönes Symbol. Und es zeigt, dass ein Alltagsgegenstand durchaus eine Botschaft transportieren kann.
Hat der Papst die Zollstöcke tatsächlich gesehen?
Unsere „Zollis“ sind bis auf den Petersplatz gekommen, aber dort war Schluss – die vatikanische Sicherheitslinie war unüberwindbar. Kugelschreiber, Werkzeuge, alles musste draußen bleiben. Aber allein die Reise war ein starkes Zeichen. Und dass der Papst sich sogar spontan auf das Motorrad gesetzt hat, war der perfekte Abschluss dieser Aktion.
Wofür werden die Zollstöcke jetzt verwendet?
Sie sollen – genau wie das Motorrad – für den guten Zweck versteigert werden. Der Erlös geht an Minenkinder in Madagaskar, die unter katastrophalen Bedingungen Glimmer abbauen. Dieses Mineral wird bei uns z.B. für Kosmetika und Autolacke verwendet. Wenn unsere Produkte helfen, Aufmerksamkeit und Spenden zu erzeugen, ist das für uns etwas Besonderes.
Abgesehen vom Papst: Wofür setzen Ihre Kunden Zollstöcke ein?
Die meisten Kunden wollen mit ihren Zollstöcken im Alltag präsent sein. Ein Zollstock ist ein Werkzeug, das lange genutzt wird – und damit bleibt auch die Botschaft lange sichtbar. Manche Unternehmen nutzen ihn als Erinnerung an ein besonderes Event oder Jubiläum, andere als Visitenkarte für den Außendienst, die niemand wegwirft. Wir haben sogar limitierte Editionen hergestellt, aus denen Unternehmen Gewinnspiele gestaltet haben. Wir haben die Zollstöcke auch schon bei Messen für unsere Kunden mit Namen graviert. Was glauben Sie, was da los war auf dem Messestand. Jeder wollte einen Zollstock mit seinem Namen drauf haben. Zollstöcke sind eben mehr als nur Messwerkzeuge – sie sind kleine, werbende Botschafter.
Herr Albers, zum Schluss: Was bedeutet Ihnen persönlich diese Aktion mit dem Papst?
Es war ein Abenteuer, das wir so nicht hätten planen können. Natürlich wäre es schöner gewesen, wenn der Papst selbst einen Zollstock in der Hand gehalten hätte. Aber am Ende zählt, dass wir Teil einer besonderen Geschichte waren, die Gutes bewirken wird. Und genau darum geht es: Mit einfachen Dingen Großes anzustoßen.
Thomas Albers ist geschäftsführender Gesellschafter bei Maßstab Diamant GmbH. Das Unternehmen lmit Sitz in Löhne, NRW produziert Zollstöcke und Zimmermannsbleistifte als werbende Werkzeuge.