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Deutsche Schlüssebranchen im Umbruch

Wirtschaftsreport 2025: Interim Manager analysieren Druck auf Schlüsselbranchen

BERLIN / REGION. Deutschlands Wirtschaft steht vor einem tiefgreifenden Wandel. Das zeigt der neue „Wirtschaftsreport 2025“ von United Interim, der auf einer Befragung von über 550 Interim Managern basiert. Er analysiert, welche Branchen in den kommenden Jahren besonders unter Veränderungsdruck stehen – und wo bereits akuter Handlungsbedarf besteht.

Automobilbranche: Unsicherheit und Innovationsdruck

Laut Studie ist die Automobilindustrie das Sorgenkind der deutschen Wirtschaft: 94 Prozent der Führungskräfte sehen einen kurzfristigen Umbruch. Gründe sind unter anderem die politische Unklarheit rund um das Verbrennerverbot, fehlgeleitete E-Mobilitätsförderung und der Innovationsdruck durch Hersteller wie Tesla und zunehmend chinesische Anbieter. „Jahrelanges Zögern hat die Branche ins Hintertreffen gebracht“, sagt Ulf Camehn, einer der zehn Top-Manager, die die Studie verantworten.

Bau und Immobilien: Bürokratie und Kostenfalle

Auch der Bau- und Immobiliensektor steht unter Druck. Steigende Rohstoff- und Energiepreise, der Fachkräftemangel sowie überbordende ESG-Regularien belasten die Branche. Interim Manager wie Roland Streibich und Klaus-Peter Stöppler fordern mehr Digitalisierung, Automatisierung und klare politische Rahmenbedingungen. Angesichts der enormen Bedeutung der Baubranche für Beschäftigung und Umwelt sei ein Strukturversagen in diesem Sektor besonders gefährlich.

Maschinenbau, Chemie, Energie: Umbruch mit Ansage

Der Maschinen- und Anlagenbau sieht sich unter anderem durch den internationalen Wettbewerb, den Fachkräftemangel und die Einführung von KI-Technologien vor einem tiefgreifenden Wandel. Ähnlich alarmierend ist die Lage in der Chemieindustrie: Hier dominieren hohe Energiekosten und strenge EU-Regularien wie REACH oder das PFAS-Verbot die Debatte. „Viele Anlagen sind auf Dauerbetrieb ausgelegt, was sie anfällig für Preisschwankungen macht“, erklärt Jane Enny van Lambalgen.

Gesundheit, Energie, IT: Die nächsten Krisenherde?

Neben der Automobilbranche nennen die befragten Interim Manager auch das Gesundheitswesen, die Energiebranche sowie die IT- und Softwarewirtschaft als Sektoren mit kurzfristigem Veränderungsdruck. Auch hier mahnen sie zu mehr strategischem Denken und zur Einführung innovativer Technologien – von Künstlicher Intelligenz bis zur Kundenzentrierung.

Handlungsempfehlung: Führung zeigen statt abwarten

„Alle großen Branchen stehen vor wegweisenden Veränderungen“, betont Jane Enny van Lambalgen. Die Autoren des Berichts fordern mehr Führungsstärke, mutige Entscheidungen und vor allem: schnelles Handeln. „Es geht nicht mehr um das Ob, sondern um das Wie und Wann“, fasst Dr. Harald Schönfeld, Initiator der Studie, zusammen.

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