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VDI: Energiewende braucht Tempo, Technik und Pragmatismus

DÜSSELDORF/REGION. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) begrüßt den neuen Monitoringbericht zur Energiewende, sieht aber dringenden Handlungsbedarf beim Tempo und bei der technischen Umsetzung. VDI-Direktor Adrian Willig mahnt mehr Realismus und Systemdenken an – besonders im Blick auf Netzausbau, Speichertechnologien und Wasserstoffinfrastruktur.

„Mehr Pragmatismus bei der Energiewende ist der richtige Weg“, so Willig. Die Bundesregierung habe die richtigen Schlüsse gezogen, jetzt komme es auf die Umsetzung an. Insbesondere die Stromkosten seien ein entscheidender Standortfaktor für Deutschland. Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien müsse deren Bezahlbarkeit ins Zentrum der Politik rücken.

Der VDI kritisiert dabei nicht den Mangel an Energie, sondern deren Integration: fehlende Genehmigungen, unklare Standards und unzureichende Synchronisierung zwischen Erzeugung und Netzinfrastruktur seien die größten Hemmnisse. Besonders der stockende Netzausbau werde zunehmend zum Risikofaktor.

Willig fordert digitale Netze, grid-forming-fähige Einspeiser, intelligente Messsysteme und einheitliche Anschlussstandards. Auch beim Thema Speichertechnologien sieht der VDI akuten Handlungsbedarf. „Speicher sind ein Gamechanger“, so Willig. Sie müssten je nach Zeitbedarf – von Sekunden bis Wochen – strategisch geplant und eingesetzt werden. Große Wasserstoffspeicher in Salzkavernen seien ebenso nötig wie flexible Batteriespeicher.

Hinsichtlich des Wasserstoffhochlaufs unterstützt der VDI die Reduzierung regulatorischer Hürden. Entscheidend sei, dass H₂-fähige Kraftwerke nicht nur als Etikett, sondern mit klaren technischen Standards ausgestattet werden. Ziel müsse eine verlässliche Systemfunktion sein, in der Kraftwerke, Speicher und flexible Verbraucher intelligent zusammenspielen.

„Ohne Tempo, Mut und ingenieurtechnische Verlässlichkeit wird die Energiewende zwar gelingen – aber langsamer, teurer und mit höheren Risiken für die Wettbewerbsfähigkeit“, warnt Willig abschließend.

Quelle: Verein Deutscher Ingenieure (VDI)

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