DORTMUND. Die Mehrheit der deutschen Unternehmen ist noch nicht ausreichend auf die neue EU-Verpackungsverordnung vorbereitet. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle PPWR-Stimmungsindex Deutsche Wirtschaft 2025, der gemeinsam vom Fraunhofer IML, der Logistikbude GmbH und der Stiftung Initiative Mehrweg erstellt wurde. Demnach erfüllt nur jedes zehnte Unternehmen bereits grundlegende Kriterien der ab 2030 verbindlichen Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR).
Selbstbild und Realität klaffen auseinander
Die Erhebung zeigt, dass knapp die Hälfte der Unternehmen ihre eigene Umsetzungsquote überschätzt. Vor allem mangelt es an klaren Zuständigkeiten, belastbaren Daten und dokumentierten Maßnahmen. Lukas Lehmann, Verpackungsexperte am Fraunhofer IML, sieht darin nicht nur ein Risiko, sondern auch eine Chance: „Wer früh handelt, gewinnt nicht nur Rechtssicherheit, sondern auch Wettbewerbsvorteile.“
Wissen ist der Schlüssel
Ein zentrales Ergebnis: Unternehmen mit hohem Kenntnisstand erreichen im Schnitt einen Umsetzungsgrad von 59 Prozent, bei geringem Wissen sind es lediglich 36 Prozent. Über 70 Prozent der Befragten wünschen sich Orientierung – etwa durch praxisnahe Leitfäden, persönliche Beratung oder Schulungsangebote.
Mehrweg, Daten und Digitalisierung als Hebel
Die größten Hürden liegen laut Studie im Zeitaufwand, der Unsicherheit über Umsetzbarkeit sowie den erwarteten Kosten. Operative Herausforderungen wie mangelhafte Datenqualität oder fehlende Einbindung von Geschäftspartnern hemmen zusätzlich – und bieten zugleich Potenzial für Innovation, etwa durch digitale Mehrwegprozesse.
Information und Austausch auf der FACHPACK
Unternehmen, die sich besser auf die PPWR vorbereiten möchten, haben auf der Nürnberger Fachmesse FACHPACK (23.–25. September 2025) die Möglichkeit zum Austausch. An den Ständen der Herausgeber werden Beratung, Informationen und ein Selbstcheck zur Umsetzung angeboten.
Weitere Infos:
Quelle: Fraunhofer IML / Logistikbude / Stiftung Initiative Mehrweg