Nürnberg. Erstmals seit ihrem Amtsantritt hat Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas die Zentrale der Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg besucht. Im Zentrum der Gespräche mit Vorstand, Verwaltungsrat, Vertreterinnen und Vertretern der Jobcenter sowie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) standen der Kampf gegen Leistungsmissbrauch und die Transformation des Arbeitsmarktes.
Bas betonte die Bedeutung eines engen Austauschs zwischen Politik, Verwaltung und den Fachkräften vor Ort. Ziel sei es, praxisnahe Lösungen zur Sicherung von Beschäftigung und zum Umgang mit dem Fachkräftemangel zu entwickeln.
Ein zentrales Thema war der Ausbau von Maßnahmen gegen Sozialleistungsmissbrauch. Geplant ist ein Kompetenzzentrum, das den Datenaustausch zwischen Behörden – etwa Jobcentern, Ausländerbehörden und dem Zoll – verbessern soll. „Sozialleistungsmissbrauch untergräbt das Vertrauen in den Sozialstaat“, erklärte Bas. Die Grundsicherung müsse gezielt und missbrauchssicher gestaltet werden.
Darüber hinaus stand die Transformation der Arbeitswelt im Fokus. Veränderungen durch Digitalisierung, demografischen Wandel und Klimaschutz erfordern neue Kompetenzen. Die BA positioniert sich hier als aktiver Partner: Sie unterstützt Beschäftigte bei Weiterbildungen, berät Unternehmen und fördert Übergänge in neue Arbeitsfelder.
BA-Vorstandsvorsitzende Andrea Nahles erklärte: „Die BA schafft keine Arbeitsplätze, aber sie verbindet Fachkräfte mit offenen Stellen und begleitet den Wandel aktiv.“ Anja Piel vom Verwaltungsrat betonte die Rolle der BA als demokratierelevante Infrastruktur, während Christina Ramb eine stärkere Unterstützung der Arbeitslosenversicherung durch die Bundesregierung forderte.
Quelle: Bundesagentur für Arbeit, Pressestelle. Foto: Bundesagentur für Arbeit