Heitel. Drei Männer, drei Abschlüsse, eine Leidenschaft: Die Familie Ester aus dem emsländischen Heitel steht exemplarisch für den Wandel und die Kontinuität in der Landmaschinentechnik. Mit Henning Ester hat die zweite Generation der Familie 2024 ihr Studium am renommierten Institut für Bau- und Landmaschinentechnik abgeschlossen – genau 30 Jahre nach seinem Vater Stefan und dessen Bruder Markus.
Die Geschichte beginnt auf dem elterlichen Bauernhof, den Stefan und Markus Ester im Nebenerwerb führten. In den 1980er- und 1990er-Jahren war der Arbeitsmarkt angespannt, die Berufswahl keine leichte. Die Brüder entschieden sich dennoch früh für eine technische Laufbahn – zunächst als Landmaschinenmechaniker, später folgte das Studium an der damaligen FH Köln. „Unsere Ausbilder waren teils selbst Absolventen des Instituts“, erinnert sich Stefan Ester. „Das Studium verband Praxis und Theorie ideal.“
Markus Ester fand seinen Platz in der Konstruktion und Entwicklung von Landmaschinen – ein Bereich, in dem er bis heute tätig ist. Sein Bruder Stefan wechselte in den Vertrieb und später in leitende Positionen der Branche. Als Geschäftsführer eines Unternehmens mit mehreren hundert Mitarbeitenden machte er sich zudem als Wirtschaftsingenieur und Obermeister der Innung einen Namen. Seit zwei Jahren ist er als Mentor und Coach selbstständig – eine Rolle, in der er auch seinen Sohn Henning begleitete.
Henning Ester zeigte früh technisches Interesse – sogar am Traktorsound konnte er Modelle erkennen. Nach der Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker entschied er sich für ein Studium an genau jenem Institut, das bereits Vater und Onkel prägte. Trotz Corona-Pandemie gelang es ihm, sich zu vernetzen: Henning engagierte sich in der Fachschaft, übernahm den Vorsitz und schloss 2024 erfolgreich ab. Stefan Ester, heute Fördervereinsmitglied, war bei der Abschlussfeier seines Sohnes sichtlich bewegt: „Der größte Erfolg ist der, den wir teilen können.“
Der Berufsweg führt Henning nun als Trainee zu einem Landmaschinenhersteller, bei dem er bereits seine Bachelorarbeit schrieb. Und wer weiß: Mit zwei weiteren Geschwistern, die ebenfalls in der Land- und Baumaschinentechnik tätig sind, könnte die Familiengeschichte an der TH Köln bald in die dritte Runde gehen.
Familie Ester zeigt eindrucksvoll, wie technisches Engagement, Weiterbildung und familiäre Unterstützung in der Region Emsland Generationen verbinden können – ein Beispiel für nachhaltige Fachkräftesicherung in einer zunehmend spezialisierten Branche.
Quelle: th-koeln. Foto: privat