Heidelberg. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat anlässlich der Herbst-Agrarministerkonferenz 2025 in Heidelberg wichtige Forderungen zur Förderung der heimischen Landwirtschaft vorgelegt. Der DBV-Präsident Joachim Rukwied appelliert an die Agrarminister der Länder und Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer, ein robustes Agrarbudget sowie klare Zuständigkeiten und einfache Verfahren für die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) ab 2028 sicherzustellen.
Hintergrund ist der Vorschlag zur Kürzung der GAP-Mittel, der laut DBV die Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln massiv gefährden würde. „Alle Betriebsgrößen und Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft leisten ihren Beitrag zur Lebensmittelversorgung und sind daher wirksam zu fördern. Daher wird der Vorschlag zur Kappung und Degression abgelehnt“, erklärt Rukwied. Zudem solle die bewährte 2-Säulen-Struktur erhalten bleiben, um auch die Kofinanzierung der Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz (GAK) zu sichern. Agrarumweltmaßnahmen müssen praxisgerecht, wirtschaftlich tragfähig und kooperativ umsetzbar sein.
Zur Tierhaltung fordert der DBV einen verlässlichen politischen Kurs und kritisiert das vorzeitige Ende des Bundesförderprogramms Umbau der Tierhaltung (BUT). Bund und Länder müssten den materiellen Schaden begrenzen und zeitnah Landesförderprogramme für spätestens 2027 auf den Weg bringen. Besonders Sauenhalter, die auf die Fördermöglichkeiten des BUT gesetzt hatten, brauchen schnell Klarheit. Der Bund solle die vorgesehenen nicht verausgabten Bundesmittel für das BUT prioritär für Schweinehalter in die GAK überführen. Die Umsetzung der EU-Naturwiederherstellungs-Verordnung sollte auf Freiwilligkeit und Kooperation beruhen. Ordnungsrecht und Vorkaufsrechte des Naturschutzes sind verbindlich auszuschließen. Dabei müssen betroffene Land- und Forstwirte sowie Grundeigentümer umfassend beteiligt werden.
Angesichts der klimabedingten Herausforderungen fordert der DBV eine beschleunigte Zulassung von Pflanzenschutzmitteln sowie die ersatzlose Streichung der Ermächtigung für die Stoffstrombilanzverordnung im Düngegesetz. Außerdem sollen Eckpfeiler für eine stärkere Verursachergerechtigkeit geschaffen werden.
Das Anliegenpapier des Deutschen Bauernverbandes kann online eingesehen werden. Die Forderungen des DBV zur Agrarministerkonferenz sind Teil eines intensiven politischen Dialogs zur Sicherung der Landwirtschaft in Deutschland.