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Sonnenblumenfeld unter blauem Himmel, strahlend gelbe Blüten und grüne Blätter bei Sonnenschein.

Goldener Gartenzauber: Was Ende September draußen noch alles zu tun ist

Es ist ein früher Samstagmorgen, Ende September. Der Tau liegt noch schwer auf dem Rasen, als ich die Gartentür aufschiebe. Die Luft riecht nach feuchter Erde und fallenden Blättern. Der Sommer verabschiedet sich – aber wer denkt, im Garten gäbe es jetzt nichts mehr zu tun, der täuscht sich gewaltig.

Der Spätsommer ist wie ein leiser Übergang: ein bisschen melancholisch, aber voller Möglichkeiten. Es ist die Zeit, um Bilanz zu ziehen, zu ernten, zu planen – und loszulassen.

Ernten, schneiden, loslassen – aber nicht alles

Die Äpfel am alten Baum sind reif. Ich pflücke einen, beiße hinein – süß, knackig, ein bisschen säuerlich. Im Gemüsegarten biegen sich die Tomatenpflanzen unter den letzten Früchten, und auch der Kürbis leuchtet sattorange zwischen den verwelkenden Blättern hervor.

Während ich ernte, werfe ich auch einen Blick auf die Stauden. Die Sonnenhüte sind verblüht, die Astern noch in voller Pracht. Einige Stängel lasse ich stehen – für die Insekten, die darin überwintern. Andere schneide ich vorsichtig zurück. Der Garten darf aufräumen, aber nicht steril werden.

Neuanfang im Herbst: Pflanzen, teilen, vorbereiten

Am Nachmittag ist der Boden vom Morgentau getrocknet – perfekt, um Neues zu pflanzen. Ich greife zur Kiste mit Blumenzwiebeln: Narzissen, Krokusse, Tulpen. Sie wandern jetzt in die Erde, um im Frühjahr die erste Farbe zu bringen, wenn sonst noch alles grau ist.

In einem Beet teile ich die überbordenden Taglilien. Mit einem Spaten hebe ich sie aus, teile den Wurzelballen, setze ein paar Teile um. Der Rest geht an die Nachbarn. Herbst ist Teilzeit und Zeit für Gemeinschaft.

Ein Fliederstrauch, der im Sommer am falschen Platz stand, bekommt jetzt seine zweite Chance: Ich setze ihn um – der Boden ist noch warm, die Sonne milde, beste Bedingungen für neue Wurzeln.

Den Boden stärken – für die Stille des Winters

Am nächsten Tag, ein Sonntag, mache ich mich an den Boden. Ich verteile reifen Kompost auf den Gemüsebeeten. Schwarzes Gold, sagt mein Nachbar dazu. Und er hat recht: Es riecht nach Leben, nach Neubeginn.

Auf dem leergeräumten Beet bringe ich Gründüngung aus – Phacelia, die mit zarten lila Blüten in den Oktober tanzen wird. Sie wird den Boden durchlüften, Nährstoffe speichern, den Regen auffangen.

Zum Abschluss mähe ich noch einmal den Rasen, nicht zu tief, und streue etwas Herbstdünger aus. Die Sonne steht jetzt schon tiefer, das Licht wird golden. Ich setze mich kurz auf die Bank, eine Tasse Tee in der Hand – und bin dankbar. Für die Fülle. Für die Ruhe, die sich langsam über den Garten legt. Und für die Vorfreude auf das, was kommt.

Der Garten im September ist leiser – aber nicht weniger lebendig

Wer mit offenen Augen durch den Garten geht, sieht: Jetzt wird das Fundament für das nächste Jahr gelegt. Für Blüten. Für Gemüse. Für Artenvielfalt. Und auch für innere Ruhe.

Denn Gartenarbeit im Spätsommer ist nicht nur Handwerk – sie ist ein Ritual. Eine Erinnerung daran, dass jeder Abschied auch ein Anfang ist.

Redaktion: JM

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