Hannover. Die Ärztekammer Niedersachsen spricht sich deutlich für ein bundesweites Rauchverbot in Autos aus, wenn Kinder oder Schwangere mitfahren. Gemeinsam mit weiteren Bundesländern setzt sich Niedersachsen dafür ein, über den Bundesrat den Nichtraucherschutz gesetzlich zu stärken.
Hintergrund ist die gesundheitliche Gefährdung durch Passivrauchen im Innenraum von Fahrzeugen. „Im Auto ist das Risiko besonders hoch, weil das Raumvolumen gering ist und Kinder mehr Atemzüge pro Minute machen als Erwachsene“, erklärt Dr. Martina Wenker, Präsidentin der Ärztekammer Niedersachsen. Die Lunge von Kindern sei zudem noch nicht vollständig entwickelt, wodurch sie Schadstoffe schlechter abbauen könnten.
Der Vorstoß für ein Rauchverbot im Auto ist nicht neu: Bereits seit über zehn Jahren fordern medizinische Fachgesellschaften und Ärztetage entsprechenden Schutz. So wurden entsprechende Beschlüsse unter anderem beim 117. und 119. Deutschen Ärztetag gefasst (BAEK 2014, BAEK 2016).
Laut Wenker verhalte sich zwar ein Großteil der rauchenden Erwachsenen verantwortungsbewusst, aber nicht alle. Deshalb brauche es eine klare gesetzliche Regelung. „Kinder können sich selbst nicht schützen. Sie brauchen gesetzlichen Rückhalt, wenn andere ihre Gesundheit gefährden“, so Wenker weiter.
Sollte der Gesetzesantrag im Bundesrat erfolgreich sein, könnte schon bald ein verbindliches Rauchverbot in Fahrzeugen mit Minderjährigen oder Schwangeren gelten. Damit würde Niedersachsen eine Vorreiterrolle im Bereich präventiver Gesundheitspolitik einnehmen.
Quelle: Ärztekammer Niedersachsen. Foto: ÄKN