Berlin. Anlässlich der laufenden Haushaltsberatungen im Bundestag warnt der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) vor drastischen Kürzungen bei der Förderung von Wasserstoffprojekten. Besonders kritisch sieht der Verband die geplante Reduzierung der Mittel für die Nationale Wasserstoffstrategie und das Dekarbonisierungsprogramm für die Industrie.
„Der aktuelle Haushaltsentwurf sendet ein völlig falsches Signal“, betont Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung. Konkret soll die mittelfristige Finanzplanung des Programms „Dekarbonisierung der Industrie“ von bisher 24,5 auf unter sieben Milliarden Euro reduziert werden. Auch die Wasserstoffförderung im Rahmen der Nationalen Wasserstoffstrategie soll auf rund ein Drittel schrumpfen. Andreae fordert deshalb deutliche Nachbesserungen durch den Haushaltsgesetzgeber.
Der Verband hebt hervor, dass viele der vorgesehenen Mittel bereits durch laufende Förderprojekte wie IPCEI gebunden seien. Ohne zusätzliche Mittel werde der notwendige Hochlauf des Wasserstoffmarkts ins Stocken geraten. Auch heimische Produktionskapazitäten – etwa durch Elektrolyse – könnten nicht im nötigen Tempo aufgebaut werden.
Positiv erwähnt der BDEW, dass systemdienliche und Offshore-Elektrolyse im Haushalt berücksichtigt werden. Dennoch reichten die finanziellen Zusagen nicht aus. Neben Förderung müsse auch regulatorisch an den Gestehungskosten angesetzt werden, um die Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Deutschland zu sichern.
„Der politische Rahmen steht, die Infrastrukturplanung läuft – jetzt braucht es Tempo und Investitionssicherheit“, so Andreae. Der Hochlauf von Wasserstoff sei wirtschaftspolitisch alternativlos, um Industrieprozesse zukunftsfähig und klimaneutral zu gestalten.
Mehr Informationen bietet der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Quelle: BDEW – Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Foto: Symbolbild.