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Nahaufnahme einer Pinzette mit Mikrochips unter einer Lupe. Laboruntersuchungstechnologie, präzise Wissenschaft.

Neuer Stent senkt Thromboserisiko und löst sich im Körper auf

Potsdam. Ein innovativer Stent aus dem Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung IAP verspricht mehr Sicherheit für Herz-Kreislauf-Patienten: Dank spezieller Beschichtung und biologisch abbaubarem Material soll das Thromboserisiko nach der Implantation deutlich sinken. Entwickelt wurde das Implantat im Projekt „INNOSTENT“ – ausgezeichnet mit dem senetics Innovation Award 2025.

Stents werden in der Medizin eingesetzt, um verengte Blutgefäße offen zu halten. Doch herkömmliche Modelle aus Metall oder Kunststoff können das Gefäßgewebe schädigen und so die Bildung von Blutgerinnseln begünstigen. Um das zu verhindern, müssen Patientinnen und Patienten oft dauerhaft Blutverdünner einnehmen. Das neue Modell aus Potsdam geht einen anderen Weg: Es verfügt über eine patentierte Innenbeschichtung, die das Anwachsen gesunder Endothelzellen fördert und damit den natürlichen Schutz des Gefäßes wiederherstellt.

„Wir nutzen die antithrombogenen Eigenschaften der Endothelschicht, um den Heilungsprozess zu beschleunigen“, erklärt Prof. Joachim Storsberg vom Fraunhofer IAP. Die Beschichtung enthält gezielte Wachstumsproteine, wodurch sich die schützende Zellschicht schneller bildet. Dadurch kann die Medikamentendosis bei vielen Betroffenen reduziert werden.

Ein weiteres Merkmal des neuen Stents ist seine Flexibilität. „Das Polymermaterial erhält die natürliche Beweglichkeit des Blutgefäßes weitgehend“, sagt Dr. Anne Krüger-Genge. Hinzu kommt: Der Stent löst sich nach und nach im Körper auf. Das erlaubt eine vollständige Heilung des Gefäßes, ohne dass ein Fremdkörper dauerhaft verbleibt.

Für die Konstruktion setzen die Forschenden auf ein spezielles Spritzgussverfahren und UV-Laserstrukturierung. „Wir kombinieren hohe Druckstabilität mit biologischer Abbaubarkeit und flexibler Geometrie“, erklärt Dr. Jörg Bohrisch. Erste In-vitro-Tests laufen bereits, darunter Untersuchungen zur Blutverträglichkeit an der BTU Cottbus-Senftenberg.

Quelle: Fraunhofer IAP. Foto: Fraunhofer IAP

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