Zukunft sichern: VDI fordert Modernisierung der Ingenieurausbildung

Zukunft sichern: VDI fordert Modernisierung der Ingenieurausbildung

Düsseldorf. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) warnt angesichts von Fachkräftemangel und technologischem Wandel vor einem Rückstand in der Ingenieurausbildung. In einem neuen Positionspapier fordert der Verband eine stärkere Ausrichtung auf Zukunftskompetenzen wie Künstliche Intelligenz, Digitalisierung und Nachhaltigkeit.

Im Rahmen seiner Initiative „Zukunft Deutschland 2050“ fordert der VDI konkrete Reformen an Hochschulen und in der Bildungspolitik. „Wir dürfen nicht an alten Curricula festhalten“, mahnt VDI-Direktor Adrian Willig. Interdisziplinäres Arbeiten, Methodenkompetenz und Soft Skills wie Kommunikation und Zeitmanagement müssten fester Bestandteil der Ausbildung werden. Eine Umfrage unter VDI Young Engineers zeigt: Rund die Hälfte der Studierenden ist mit dem Erwerb solcher Kompetenzen im Studium unzufrieden.

Über 100.000 Stellen unbesetzt

Laut aktuellem VDI/IW-Ingenieurmonitor sind bundesweit über 106.000 Stellen im Ingenieur- und IT-Bereich unbesetzt. Besonders betroffen sind Branchen wie Medizintechnologie, IT und Pharmazie. Gleichzeitig gehen viele erfahrene Fachkräfte in den kommenden Jahren in den Ruhestand. Der VDI sieht dringenden Handlungsbedarf.

Handlungsempfehlungen für die Qualifikation der Zukunft

Im veröffentlichten Papier „Impulse zur Bildung und Qualifikation der Zukunft“ spricht sich der VDI u. a. für folgende Maßnahmen aus:

  • Integration von Zukunftstechnologien wie KI und Augmented Reality in die Lehre
  • Förderung innovativer Lernformate wie Challenge Based Learning
  • Stärkere Kooperation zwischen Hochschulen und Industrie
  • Anerkennung von Microcredentials zur flexiblen Weiterbildung

Prof. Antonia Kesel vom Berufspolitischen Beirat des VDI betont: „Wir brauchen Tempo bei der Transformation. Die Studiengänge müssen sich zügig an die realen Bedarfe anpassen.“

Mit Programmen wie WoMentorING oder VDI-Xpand setzt sich der VDI bereits für mehr Diversität und Zukunftsfähigkeit im Ingenieurberuf ein. Die vollständigen Empfehlungen sind auf der Website des VDI abrufbar.

Quelle: Verein Deutscher Ingenieure (VDI). Foto: GettyImages/Thomas Barwick

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