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Hunde an die Leine

Hundesteuer in Niedersachsen 2025: So viel zahlen Halter für ihre VierbeinerBdSt vergleicht Hundesteuersätze in 941 Kommunen – Große Unterschiede je nach Ort und Hundetyp

Hannover. Pünktlich zum Welthundetag am 10. Oktober veröffentlicht der Bund der Steuerzahler (BdSt) seinen aktuellen Hundesteuervergleich 2025 für Niedersachsen. Der Vergleich zeigt: Die Hundesteuersätze in den 941 Städten und Gemeinden des Landes unterscheiden sich erheblich – sowohl beim ersten als auch bei weiteren Hunden, insbesondere bei sogenannten gefährlichen Hunden.

Die Steuer für den ersten Hund beträgt im landesweiten Durchschnitt 52 Euro jährlich. Die niedrigsten Sätze finden sich in Lindern (Landkreis Cloppenburg) sowie fünf Mitgliedsgemeinden der Samtgemeinde Schüttorf mit jeweils 15 Euro. Die höchste Steuer für den ersten Hund erhebt die Stadt Seelze mit 158 Euro.

Für den zweiten Hund fallen durchschnittlich 84 Euro an, für den dritten Hund 116 Euro. In einigen Städten, darunter Hannover, Seelze und Barsinghausen, summieren sich die Abgaben für drei Hunde auf über 650 Euro jährlich. Spitzenreiter ist Hannover mit insgesamt 702 Euro für drei Hunde.

Besonders teuer wird es für Halter sogenannter gefährlicher Hunde. In 763 Kommunen gelten erhöhte Steuersätze für Tiere, die entweder durch Verhalten auffällig geworden sind oder bestimmten Rassen zugeordnet werden. Die höchsten Steuern für einen gefährlichen Hund erhebt beispielsweise die Gemeinde Ahlerstedt mit 1.000 Euro pro Jahr. Der zweite gefährliche Hund kann in Lüdersfeld bis zu 1.600 Euro kosten, der dritte in Hardegsen sogar 2.400 Euro.

In vielen Kommunen gibt es Ausnahmen und Vergünstigungen. Steuerermäßigungen oder -befreiungen gelten etwa für Blinden- und Assistenzhunde, Dienst- oder Zuchthunde, sowie Hunde, die aus Tierheimen übernommen wurden. Auch Halter mit Hundeführerschein oder erfolgreicher Begleithundeprüfung können in vielen Fällen eine Reduzierung beantragen. Ebenso gibt es in einigen Kommunen Nachlässe für Bezieher von Sozialleistungen.

Der BdSt kritisiert die Hundesteuer als ineffizient und fordert ihre Abschaffung. Die Einnahmen aus der Hundesteuer lagen 2023 bei lediglich 45 Millionen Euro landesweit – das entspricht nur 0,39 Prozent des gesamten kommunalen Steueraufkommens. Gleichzeitig sei der Verwaltungsaufwand hoch, während der Vollzug oft mangelhaft sei. Viele Hundehalter meldeten ihre Tiere nicht an, ohne mit Kontrollen rechnen zu müssen. Der BdSt sieht darin eine Belastung ehrlicher Steuerzahler und fordert mehr Fairness sowie eine politische Diskussion über die Zukunft dieser Abgabe.

Wie stark die Steuerbelastung vom Wohnort abhängt, zeigt der Vergleich besonders deutlich. In der Stadt Seelze kostet der erste Hund 158 Euro, in Lindern nur 15 Euro. Für drei Hunde werden in Hannover bis zu 702 Euro fällig, in Lindern lediglich 70 Euro. Bei gefährlichen Hunden reicht die Spanne von durchschnittlich 420 Euro bis zu 2.400 Euro im Extremfall.

Die Hundesteuer bleibt in Niedersachsen ein Flickenteppich. Der Bund der Steuerzahler plädiert für ihre Abschaffung oder zumindest für eine einheitlichere und gerechtere Ausgestaltung. Für Hundebesitzer lohnt es sich, die örtlichen Regelungen genau zu kennen – denn je nach Wohnort kann die Hundehaltung finanziell stark unterschiedlich ausfallen.

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