Berlin. SPD-Generalsekretär Tim Klüssendorf hat sich in der ARD-Talksendung „maischberger“ am Mittwochabend kritisch zur aktuellen Debatte über Drohnenabwehr geäußert. Er warnte davor, vorschnell auf Abschussmaßnahmen zu setzen und sprach von einer „Angstmaschinerie“, die die öffentliche Diskussion dominiere.
Klüssendorf betonte, dass zunächst geklärt werden müsse, „welche Drohnen sind das eigentlich“. Es sei wichtig, „die Dinge erstmal einzuordnen“ und zu analysieren, welche Bedrohungslage tatsächlich vorliege. Ein Abschuss von Drohnen sei seiner Einschätzung nach weder ökonomisch noch verteidigungspolitisch sinnvoll. Vielmehr solle sachlich darüber diskutiert werden, was tatsächlich beobachtet und aufgenommen worden sei.
„Das wird, glaube ich, nicht dem gerecht, was momentan da passiert“, sagte Klüssendorf in der Sendung. Der Politiker warnte vor einer Dramatisierung und appellierte an mehr Orientierung und Sachlichkeit im Umgang mit Sicherheitsfragen. Er wolle nicht, dass „Schreckensszenarien ausgemalt“ würden, ohne klare Informationen über Art und Herkunft der Drohnen.
Die Aussagen fallen in eine Zeit, in der Sicherheitsbehörden vermehrt über Drohnensichtungen im Luftraum berichten – auch über kritischer Infrastruktur. Die Diskussion über mögliche gesetzliche Verschärfungen und technische Gegenmaßnahmen ist derzeit auf Bundes- wie Landesebene in vollem Gange.
Was für die Region Emsland und die Grafschaft Bentheim gilt: Auch hier sind Fragen zur Sicherheit – ob bei Energieinfrastruktur, Industrie oder Großveranstaltungen – zunehmend im Fokus. Klüssendorfs Appell zu einer nüchternen Analyse statt Alarmismus dürfte daher auch regional auf Resonanz stoßen.
Quelle: ARD Das Erste/WDR. Foto: © WDR/Oliver Ziebe