Warendorf. Die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) setzt ihre Arbeit zur Weiterentwicklung des Pferdesports auf breiter Basis fort. Mit gezielten Initiativen in der Para-Dressur, der Förderung des Voltigierens und bei der Hengstleistungsprüfung werden wichtige Themen abseits des Spitzensports in den Fokus gerückt.
Ein zentrales Projekt ist die neue Förderinitiative „100 für 100“ im Para-Dressursport. Sie wurde von den besten deutschen Para-Dressurreiterinnen und -reitern gemeinsam unter dem Dach der Stiftung Deutscher Pferdesport ins Leben gerufen. Ziel ist es, gezielt Talente zu fördern, Trainingsbedingungen zu verbessern und den Zugang zum Para-Sport nachhaltig zu stärken. Die Initiative soll auch Aufmerksamkeit für die Leistungen im Behindertensport schaffen – ein Schritt hin zu mehr Sichtbarkeit und Gleichstellung.
Im Voltigieren steht ein prominenter Personalwechsel bevor: Kai Vorberg, ehemaliger Weltmeister, übernimmt die Rolle des Bundestrainers. Der frühere Spitzenathlet schrieb 2006 mit seiner Mozartkür bei den Weltreiterspielen in Aachen Geschichte. Zwanzig Jahre später wird er an den Ort seines größten Erfolgs zurückkehren – diesmal als Chefcoach des deutschen Teams bei der WM 2026. Der Schritt markiert einen Generationswechsel im Training und bringt gleichzeitig wertvolle Erfahrung in die Nachwuchsarbeit ein.
Auch in der Pferdezucht laufen die Entwicklungen weiter. Die 50-tägigen Hengstleistungsprüfungen (HLP) haben an den Stationen Neustadt/Dosse und Adelheidsdorf begonnen. Insgesamt wurden 79 Junghengste angemeldet. Trotz struktureller Änderungen im Prüfverfahren bleibt die Stationsprüfung ein zentrales Element der Zuchtbewertung in Deutschland. Die Ergebnisse fließen direkt in die Zuchtwertschätzung ein und gelten als Grundlage für die züchterische Entwicklung vieler Verbände.
Quelle: Deutsche Reiterliche Vereinigung