Oberhausen. Schrankenlose, digitale Parksysteme senken den CO₂-Ausstoß und tragen zur Entlastung von Verkehr und Klima bei. Das zeigt eine aktuelle Klimabilanzstudie des Fraunhofer-Instituts für Umwelt-, Sicherheits- und Energietechnik UMSICHT. Untersucht wurden dabei kamerabasierte Free-Flow-Systeme im Vergleich zu herkömmlichen Schrankenlösungen.
Im Auftrag des Parkraumbewirtschafters fair parken analysierte das Fraunhofer-Team die CO₂-Auswirkungen verschiedener Szenarien – etwa bei normalem Verkehrsaufkommen, bei Großveranstaltungen und dichter Verkehrslage. Das Ergebnis: Bereits im Basis-Szenario können rund 8 Gramm CO₂ pro Parkvorgang eingespart werden – das entspricht einer Verbesserung der Klimabilanz um 31 Prozent. In Stausituationen steigt das Einsparpotenzial sogar auf bis zu 49 Prozent.
„Die Vorteile ergeben sich vor allem dadurch, dass Brems- und Anfahrvorgänge sowie Wartezeiten vor Schranken entfallen“, erklärt Studienautor Janek Röttgen von Fraunhofer UMSICHT. Zudem entfalle der Strombedarf für Schrankenanlagen. Die digitale Erfassung der Kennzeichen und die Datenverarbeitung hätten dagegen nur einen geringen zusätzlichen Energiebedarf.
Die Studie basiert auf realitätsnahen Verbrauchsmodellen und umfasst auch Hersteller- und Nutzungsdaten. Einschränkend merken die Forschenden an, dass konkrete Stausituationen nicht empirisch untersucht wurden – hier bestehe noch Forschungsbedarf. Ebenso sei offen, wie sich schrankenlose Systeme auf das Nutzungsverhalten von Autofahrenden langfristig auswirken.
Die Erkenntnisse liefern dennoch eine klare Richtung: Digitale Free-Flow-Parksysteme können bei entsprechender Verkehrsplanung einen messbaren Beitrag zum Klimaschutz leisten. Begleitmaßnahmen wie optimierte Leitsysteme und gute Anbindung der Parkflächen verstärken diesen Effekt zusätzlich.
Zur vollständigen Studie: Klimabilanz von Parkraumbewirtschaftungskonzepten im Vergleich
Quelle: Fraunhofer UMSICHT