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Teilnehmende beim Mittelstand-Digital Kongress im IT-Zentrum Lingen

Wie der Mittelstand KI begreifen lernt – Ein Tag im Zeichen der digitalen Zukunft in Lingen

Lingen. Ein Donnerstagmittag im November. Vor dem IT-Zentrum in der Kaiserstraße weht ein kühler Herbstwind, die Blätter rascheln über das Kopfsteinpflaster. Aus ganz unterschiedlichen Richtungen strömen Unternehmerinnen und Unternehmer, Gründerinnen, Berater, Fachkräfte und Handwerksvertreter ins Gebäude – mit Jacken über dem Arm, Tablet unter dem Arm, Neugier im Gepäck.

Es ist der 13. November 2025, und das IT-Zentrum Lingen ist an diesem Tag einer von nur fünf bundesweiten Satellitenstandorten des Mittelstand-Digital Kongress 2025. Während sich in Berlin das Fachpublikum im Humboldt Carré trifft, wird auch hier im Emsland mitgedacht, mitdiskutiert und mitgestaltet – ganz im Sinne des Mottos: „Digitalisierung gestalten, Zukunft sichern“.

Im Mittelpunkt: Zwei Themen, die in vielen Betrieben längst auf der Tagesordnung stehen, aber selten zu Ende gedacht werden – Künstliche Intelligenz (KI) und Cybersicherheit. Für kleine und mittlere Unternehmen, die oft mit begrenzten Ressourcen arbeiten, stellen diese Themen eine Herausforderung dar – aber eben auch eine Chance.

Der Mittelstand zwischen Bauchgefühl und Datenintelligenz

„KI? Das ist für die Großen“, murmelt ein Teilnehmer beim Eintreten in den Konferenzraum. Ein anderer ergänzt: „Wir machen das meiste noch auf Zuruf – aber die Kunden erwarten mittlerweile mehr.“

Diese Gespräche hört man häufiger, wenn Mittelständler über Digitalisierung sprechen. Zwischen Handwerksbetrieb und Industriezulieferer gibt es viele, die längst digital arbeiten – doch wenn es um automatisierte Prozesse, maschinelles Lernen oder gar den KI-Einsatz in der Buchhaltung oder im Lager geht, herrscht Unsicherheit.

Genau hier setzt das Programm in Lingen an: Verständlich erklären, konkrete Wege aufzeigen, Barrieren abbauen. Nach der offiziellen Begrüßung beginnt der gemeinsame Livestream aus Berlin. Unter anderem spricht Gitta Connemann, Staatssekretärin im Bundeswirtschaftsministerium, über das Ziel, Deutschland als KI-Nation zu positionieren, ohne den Mittelstand zu überfordern.

Barbara Engels vom Institut der deutschen Wirtschaft liefert datenbasierte Einblicke, wie die deutsche Unternehmenslandschaft aktuell mit KI umgeht. Und Prof. Dr. Dennis-Kenji Kipker, Spezialist für Cyberrecht, macht deutlich: Wer KI nutzen will, muss die rechtlichen Rahmenbedingungen genau kennen – von DSGVO bis KI-Verordnung.

Vom Hören zum Handeln: Praxisimpulse aus der Region

Nach einer Kaffeepause beginnt der zweite, interaktive Teil vor Ort in Lingen. Der Konferenzraum ist gut gefüllt, als Erden Yücel von FYNE Consulting auf die Bühne tritt. Sein Vortrag trägt den Titel: „KI rechtssicher nutzen: KI-Verordnung, KI-Kompetenz & Digitale Souveränität“. Er spricht über neue EU-Regelungen, die alle betreffen werden – egal ob Industriebetrieb, Tischlerei oder Logistikfirma.

Sein Appell ist klar: „Fangen Sie an – aber nicht blind. Holen Sie sich Hilfe. Schulen Sie Ihre Teams. Bauen Sie Schritt für Schritt Wissen auf. KI ist kein Plug-and-Play-System. Es braucht Kompetenz, Verantwortung und Transparenz.“ Viele Zuhörer*innen nicken. Einige machen sich Notizen.

Anschließend lädt Alexander Bose vom Mittelstand-Digital Zentrum zum World Café ein – ein moderiertes Austauschformat mit Thementischen. Hier wird in kleinen Gruppen diskutiert, gefragt, gezweifelt und überlegt: Welche Probleme wollen wir mit KI lösen? Wie finanzieren wir den Einstieg? Welche Tools sind sinnvoll für uns?

Menschen, Maschinen, Möglichkeiten

An einem Tisch sitzt Melanie H., Geschäftsführerin eines Handwerksbetriebs aus Nordhorn. Sie erzählt von der Idee, eine automatische Zeiterfassung mit KI-Unterstützung einzuführen, um Mitarbeitende zu entlasten. Am Nachbartisch spricht ein Logistikleiter aus Meppen über die Chancen, Lieferketten effizienter zu gestalten – mit Hilfe von KI-Prognosen.

Die Atmosphäre ist offen, kollegial, lernbereit. Niemand will belehren, alle wollen verstehen. Und mittendrin immer wieder das Signal: Wir sind nicht allein – es gibt Förderprogramme, kostenlose Tools, Beratungsangebote. Und Menschen, die bei der Umsetzung begleiten.

Der Standort Lingen als Brücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit

Als gegen 17:30 Uhr langsam die Gespräche ausklingen, der letzte Kaffee getrunken ist und das Buffet geöffnet wird, ist klar: Der Tag hat bei vielen einen Nerv getroffen. Nicht, weil er alles auf einmal gelöst hätte. Sondern, weil er Mut gemacht hat, die ersten oder nächsten Schritte zu gehen.

Das Mittelstand-Digital Zentrum Lingen.Münster.Osnabrück hat mit dem Satellitenstandort ein Zeichen gesetzt – für Regionalität im digitalen Wandel. Digitalisierung ist kein Berliner Hauptstadtprojekt. Sie beginnt im Betrieb. In der Werkstatt. Im Büro. In der Buchhaltung. Und manchmal in einem Veranstaltungsraum in Lingen.

Mehr Informationen & Anmeldung zum Mittelstand-Digital Zentrum:
https://lmo.md/mdk2025

Quelle: Mittelstand-Digital Zentrum Lingen.Münster.Osnabrück

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