Berlin. Die indonesische Regierung hat den israelischen Sportlern die bereits erteilten Visa zur Teilnahme an der am Sonntag beginnenden Turn-Weltmeisterschaft entzogen. Die Entscheidung sorgt international für Empörung – auch die CDU/CSU-Bundestagsfraktion kritisiert das Vorgehen deutlich.
Der internationale Sportgerichtshof CAS (Court of Arbitration for Sport) hat in einem Eilverfahren den Antrag des israelischen Turnverbands auf Teilnahme abgelehnt. Als Reaktion bezeichnete Stephan Mayer, sportpolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, den Ausschluss als „sportpolitischen Skandal ersten Ranges“.
Kritik an Indonesien und dem Weltturnverband
Mayer wirft der indonesischen Regierung vor, die Visa unter Verweis auf den Gaza-Krieg entzogen zu haben, obwohl sie zuvor erteilt worden waren. Auch der Weltturnverband FIG stehe in der Kritik: Statt Konsequenzen zu ziehen, habe dieser lediglich „Kenntnis genommen“ und die Veranstaltung in Indonesien nicht infrage gestellt. Laut FIG-Statuten müssen jedoch alle Athletinnen und Athleten der Mitgliedsverbände Einreisevisa erhalten.
Mayer erinnert an einen vergleichbaren Fall im März 2025, als die FIFA Indonesien nach einem ähnlichen Vorgehen gegenüber dem israelischen Team die Ausrichtung der Fußball-U-20-Weltmeisterschaft entzog. Die aktuelle Reaktion bleibe hinter diesen Maßstäben zurück: „Weshalb der CAS den israelischen Turnern hier den gebotenen vorläufigen Rechtsschutz vorenthält, erscheint rätselhaft“, so Mayer.
Unterstützung für israelische Sportler gefordert
Der CSU-Politiker betont, dass die internationale Sportgemeinschaft entschiedener gegen jede Form von Diskriminierung und Antisemitismus auftreten müsse – gerade auch im Sport. Mayer sieht in der aktuellen Entwicklung ein Zeichen dafür, dass die Unterstützung des israelischen Sports weiterhin notwendig ist: „Der entscheidende Kampf gegen Antisemitismus auch im Sport muss verstärkt werden.“
Auswirkungen auf Sport und Politik
Ob die Entscheidung politische oder sportliche Konsequenzen nach sich zieht, bleibt abzuwarten. Mayer hofft, dass Forderungen nach einem Ausschluss Israels aus UEFA-Wettbewerben in Europa keine Unterstützung finden. Der Fall wirft erneut Fragen zur politischen Neutralität und zu Antidiskriminierungsrichtlinien im internationalen Sport auf.
Quelle: CDU/CSU – Bundestagsfraktion.