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Nachtigall als Brutvogel im Fokus der Studie

Studie: Brutvögel an der Ahrmündung stärker von langfristigen Veränderungen betroffen als vom Hochwasser

Osnabrück. Eine aktuelle Studie der Universität Osnabrück in Zusammenarbeit mit der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Bonn zeigt: Der Rückgang der Artenvielfalt bei Brutvögeln im Naturschutzgebiet Ahrmündung bei Sinzig ist vor allem auf langfristige Veränderungen zurückzuführen – nicht auf die Flutkatastrophe von 2021. Die Ergebnisse basieren auf Daten aus den Jahren 1984, 2020 und 2022 und wurden jetzt im „European Journal of Ecology“ veröffentlicht.

Während Gebüsch- und Waldvögel wie Zilpzalp, Mönchsgrasmücke oder Nachtigall zunehmen, gehen Arten offener Lebensräume – etwa Sumpfrohrsänger, Girlitz oder Feldsperling – kontinuierlich zurück. Das Ziel des Gebietsmanagements, sowohl Auwald- als auch Offenlandarten zu fördern, wurde damit nur teilweise erreicht.

Naturschutzgebiet mit Biodiversitätsdefizit

„Wir hatten erwartet, dass das Hochwasser der Ahr 2021 größere Auswirkungen auf die Vogelwelt hatte“, erklärt PD Dr. Stefan Abrahamczyk von der Universität Osnabrück. „Tatsächlich sind die langfristigen Veränderungen im Lebensraum aber deutlich gravierender.“

Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die Fettwiesen im Süden und Nordosten der Ahrmündung werden kaum als Brutplätze genutzt. Trotz ausbleibender Düngung und regelmäßiger Mahd seien sie zu dicht bewachsen. Störungen durch Hundehalter und fehlende strukturierende Maßnahmen wie Beweidung verschlechtern die Bedingungen zusätzlich.

Empfehlung: Extensivierung durch Beweidung

Die Forschenden schlagen vor, die Fettwiesen extensiv zu beweiden – etwa mit Wasserbüffeln. Diese Maßnahme wurde bereits vor der Flut diskutiert, aber nicht weiterverfolgt. Sie könnte laut Studie helfen, wieder mehr Offenlandarten im Schutzgebiet anzusiedeln.

Die vollständige Publikation ist hier abrufbar: European Journal of Ecology. Weitere Informationen zum Forschungsprojekt sind auf der Seite der Universität Osnabrück zu finden.

Quelle: Universität Osnabrück / Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Bonn. Foto: Hans Glader

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