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Demenz

Demenz bleibt auf dem Vormarsch: Zahl der Todesfälle in Deutschland steigt deutlich

Wiesbaden. Immer mehr Menschen in Deutschland versterben an den Folgen einer Demenzerkrankung. Das zeigt die aktuelle Todesursachenstatistik für das Jahr 2024, die das Statistische Bundesamt (Destatis) am 15. Oktober 2025 veröffentlicht hat. Demnach starben im vergangenen Jahr 61 927 Menschen an Demenz – ein Anstieg um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit gehört die Krankheit weiterhin zu den häufigsten Todesursachen in Deutschland.

Besonders stark ist die Zunahme bei Männern. Laut Destatis stieg die Zahl der an Demenz verstorbenen Männer um 27,9 Prozent im Vergleich zum Durchschnitt der letzten zehn Jahre. Auch bei Frauen war ein deutlicher Anstieg zu verzeichnen, wenn auch weniger ausgeprägt: 40 680 Frauen starben 2024 an Demenz, was einem Anstieg von 20,8 Prozent gegenüber dem Durchschnittswert von 2015 bis 2024 entspricht.

Herz-Kreislauf und Krebs bleiben Haupttodesursachen – doch Demenz holt auf

Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebserkrankungen waren auch 2024 die häufigsten Todesursachen und machten gemeinsam 56,5 Prozent aller Todesfälle aus. Während diese Zahlen auf hohem Niveau verharren, nimmt der Anteil von Demenz als Todesursache stetig zu – und das trotz eines leichten Rückgangs der Gesamtsterbefälle um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahr.

Mediziner und Demografie-Experten sehen in dieser Entwicklung einen klaren Zusammenhang mit der alternden Bevölkerung. Menschen werden älter, und mit dem Alter steigt das Risiko, an einer Demenz zu erkranken. Gleichzeitig verbessern sich die Diagnosemöglichkeiten und das Verständnis für die Krankheitsbilder, was zu einer genaueren Erfassung führt.

Was bedeutet das für Pflege, Angehörige und Kommunen?

Der Anstieg der demenzbedingten Todesfälle hat auch weitreichende Folgen für Pflegeeinrichtungen, ambulante Dienste und die Gesundheitsversorgung vor Ort – auch in ländlichen Regionen wie dem Emsland und der Grafschaft Bentheim. Denn Demenzpatienten benötigen häufig eine intensivere und langfristige Betreuung. Das stellt Einrichtungen und Angehörige gleichermaßen vor große Herausforderungen.

Die Zahlen unterstreichen zudem die Bedeutung von Aufklärung, Früherkennung und Prävention. Auch die kommunale Infrastruktur muss stärker auf die Bedürfnisse von Menschen mit Demenz ausgerichtet werden – etwa durch barrierefreie Einrichtungen, Demenzlotsen oder unterstützende Nachbarschaftsprojekte.

Politischer Handlungsbedarf nimmt zu

Angesichts der demografischen Entwicklung wird der Ruf nach einer Demenzstrategie auf Bundes- und Landesebene lauter. Viele Pflegeanbieter und Gesundheitsverbände fordern schon länger eine bessere Finanzierung, mehr Pflegepersonal und gezielte Unterstützungsangebote für Angehörige. Auch die Integration von Demenzbetroffenen in die Gesellschaft und der Ausbau von spezialisierten Pflegeangeboten gehören zu den drängenden Aufgaben.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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