Berlin. Trotz des Waffenstillstands bleibt die Lage im Gazastreifen angespannt: Die Johanniter-Unfall-Hilfe versorgt mit lokalen Partnern weiterhin täglich Menschen in acht Gesundheitszentren. Bereits mehr als 230.000 Patientinnen und Patienten konnten basismedizinisch behandelt werden. Doch die Hilfsmittel werden knapp – dringend benötigte Nachschublieferungen stehen an den Grenzen still.
„Wir freuen uns über den Waffenstillstand, doch jetzt braucht es vor allem ungehinderten Zugang für Hilfsorganisationen“, erklärt Susanne Wesemann, Leiterin der Johanniter-Auslandshilfe. Laut Abkommen sei dieser Zugang geregelt, werde aber bislang nicht ausreichend umgesetzt. Tausende Tonnen an Hilfsgütern könnten schnell geliefert werden – wenn die Grenzübergänge offen wären.
Hautkrankheiten und Lungenentzündungen nehmen zu
Dr. Arej, Ärztin der Johanniter-Partnerorganisation Juzoor, berichtet von täglich steigenden Patientenzahlen – vor allem aufgrund von Mangelernährung, Luftverschmutzung und zerstörten Hygieneeinrichtungen. „Wir haben kaum noch Medikamente. Viele sind abgelaufen oder gehen zur Neige“, sagt sie. Die Versorgung von Schwangeren, Kindern und chronisch Kranken sei zunehmend schwierig.
Hilfe in Gaza, Westjordanland, Libanon und Syrien
Die Johanniter koordinieren ihre Hilfsprojekte über ein Länderbüro in Jordanien. Gemeinsam mit Partnern wie dem St John Eye Hospital versorgen sie Menschen in mehreren Konfliktregionen im Nahen Osten. In Gaza und dem Westjordanland konnten im letzten Jahr über 20.000 Schwerverletzte und 12.000 Schwangere betreut werden.
Spenden sind möglich unter dem Stichwort „Gaza“, IBAN: DE94 3702 0500 0433 0433 00 (Bank für Sozialwirtschaft). Weitere Informationen unter www.johanniter-auslandshilfe.de
Quelle: Johanniter Unfall Hilfe e.V.