Studie: KI-Roboter stellen Arbeitswelt vor tiefgreifenden Wandel

Meppen. Wie gut ist Deutschland auf den wachsenden Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) und humanoider Robotik in der Arbeitswelt vorbereitet? Eine neue Studie der Bonner Wirtschafts-Akademie (BWA), der Industriegewerkschaft IGBCE und der Denkfabrik Diplomatic Council zeigt: Die Erwartungen an die Technologien sind hoch – die Sorgen aber auch.

„KI-Robotik wird ähnlich tiefgreifende Auswirkungen haben wie das Internet oder das Smartphone“, sagt Studienleiter Harald Müller, Geschäftsführer der BWA. Die Ergebnisse der Befragung von 150 Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Gewerkschaft werden auf dem IGBCE-Kongress vom 19. bis 24. Oktober 2025 in Hannover vorgestellt.

Chancen und Risiken im Gleichgewicht

Laut Studie erwarten 64 Prozent der Befragten, dass vor allem große Unternehmen von KI-Robotern profitieren. Für den Mittelstand sehen nur 36 Prozent klare Vorteile. 47 Prozent rechnen mit dem Verlust qualifizierter Arbeitsplätze, während 41 Prozent auf eine Entlastung bei körperlich schwerer Arbeit hoffen.

Besonders besorgt zeigt sich die Mehrheit über ethische Fragen: 85 Prozent fordern klare Richtlinien für den Umgang mit humanoiden Robotern, die menschenähnlich agieren und denken können. Auch Datenschutz, Persönlichkeitsrechte und Qualifizierung stehen auf der Agenda.

Neue Rolle für Betriebsräte

Fast die Hälfte der Befragten (48 Prozent) sieht neue Themen für die betriebliche Mitbestimmung. 56 Prozent fordern gezielte Unterstützung für Betriebsräte durch Gewerkschaften, um die komplexe Technik einordnen zu können. Nur 24 Prozent glauben, dass KI-Robotik mehr Raum für kreative Aufgaben schaffen wird.

Gesellschaftliche Regeln gefragt

76 Prozent der Studienteilnehmer fordern neue gesetzliche Rahmenbedingungen – etwa zu Haftung, Datenschutz oder ethischer Kontrolle. 53 Prozent sehen die Europäische Union in der Pflicht, den Einsatz von KI und Robotik europaweit zu regulieren.

Die vollständige Studie ist über die BWA Akademie abrufbar.

Quelle: BWA, IGBCE, Diplomatic Council

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