Meppen. Die deutsche Wirtschaft soll ihre Beziehungen zu Afrika grundlegend neu denken – das fordert die Subsahara-Afrika-Initiative der Deutschen Wirtschaft (SAFRI). In einem aktuellen Positionspapier stellt SAFRI konkrete Vorschläge für eine strategischere Afrikapolitik vor. Ziel ist eine stärkere Partnerschaft, insbesondere mit Blick auf Rohstoffe, Digitalisierung, Investitionen und Freihandel.
„Afrika ist nicht nur ein Markt für die Zukunft, sondern ein Partner für unsere wirtschaftliche Resilienz“, sagt Thomas Schäfer, Vorsitzender der SAFRI. Derzeit fließen nur rund ein Prozent der deutschen Direktinvestitionen nach Afrika. Auch beim Export liegt der Anteil unter zwei Prozent.
Rohstoffpartnerschaften statt Abhängigkeiten
Gerade mit Blick auf kritische Rohstoffe wie Lithium, Kupfer und Kobalt spricht sich SAFRI für rechtlich verbindliche Abkommen mit afrikanischen Staaten aus. Diese sollen Unternehmen Planungssicherheit bieten und zugleich lokale Verarbeitung vor Ort stärken. „Wir sollten Partner für Wertschöpfung sein, nicht nur Abnehmer“, betont Schäfer. Gleichzeitig fordert SAFRI eine engere Verzahnung von Rohstoffpolitik und Kreislaufwirtschaft.
Investitionen erleichtern – Risiken senken
Deutsche Unternehmen stoßen in Afrika oft auf Hürden bei der Finanzierung. SAFRI fordert deshalb flexiblere Kreditabsicherungen, angepasste Hermes-Deckungen und mehr Instrumente wie „ImpactConnect“ für kleinere Investitionen. Doppelbesteuerungsabkommen mit afrikanischen Ländern sollen zusätzlich für Planungssicherheit sorgen.
Freihandel und regionale Industriehubs stärken
Als zentrale Wachstumsstrategie sieht SAFRI die Stärkung der Afrikanischen Freihandelszone (AfCFTA). Nur durch klarere Regeln, bessere Exportkreditgarantien und gezielte Außenwirtschaftsförderung könnten Unternehmen in Afrika erfolgreich Fuß fassen. Produktionsnetzwerke, technologische Partnerschaften und praxisnahe Ausbildung sollen regionale Industriehubs fördern.
Digitalisierung als Schlüssel für Zukunftsmärkte
Auch digitale Infrastruktur gehört zu SAFRIs Forderungskatalog. Nur mit zuverlässigem Internet, Energieversorgung und Zugang zu Technologien wie Künstlicher Intelligenz könnten afrikanische Staaten und deutsche Partner gemeinsam an neuen Lösungen arbeiten. Zudem müsse die EU-Initiative „Global Gateway“ reformiert werden, damit Gelder tatsächlich bei Projekten ankommen.
Mehr Informationen zur Initiative und zum Positionspapier unter safri.de.
Quelle: SAFRI / DIHK