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awin: Matten Welt DE
Herbert Grönemeyer bei der Albumvorstellung in Berlin

Herbert Grönemeyer stellt „Unplugged 2 – Von allem anders“ vor

Berlin. Herbert Grönemeyer hat in Berlin sein neues Akustikalbum „Unplugged 2 – Von allem anders“ vorgestellt – rund 30 Jahre nach seinem ersten MTV-Unplugged-Erfolg. Bei einer exklusiven Veranstaltung im Zoo Palast präsentierte der 69-jährige Musiker die Studioproduktion vor Vorbestellerinnen und Vorbestellern und sprach über musikalische Entscheidungen, persönliche Routinen und gesellschaftliche Fragen. Der Moment der Stille im Saal zeigte dabei, wie sehr sich auch das Publikum verändert hat.

Das Album knüpft formal an das legendäre Konzert im Studio Babelsberg von 1994 an, unterscheidet sich aber grundlegend: Die neuen Songs wurden nicht live vor Publikum, sondern in den Berliner Hansa Studios sowie im Sendesaal des Rundfunks Berlin-Brandenburg aufgenommen. Unterstützt wurde Grönemeyer unter anderem vom Berliner Rundfunkchor sowie Künstlerinnen und Künstlern wie Lea, Peter Fox und Balbina.

Neue Arrangements und alte Fragen

Zu hören sind 23 Songs, darunter Klassiker wie Flugzeuge im Bauch, Der Weg oder Mensch in neuen Versionen. Das Duett mit Lea („Der Weg“) und die Chorversion von Unfassbarer Grund heben sich besonders hervor. Gleichzeitig wirkt das Album streckenweise fast steril, was der Studioaufnahme ohne Live-Atmosphäre geschuldet sein dürfte.

Im anschließenden Gespräch mit Moderatorin Anja Caspary zeigte sich Grönemeyer gewohnt selbstironisch. Er sprach über Krafttraining, Pilates und die Freude am Singen – und wurde überraschend mit politischen Fragen konfrontiert. Seine Haltung zu Gendern, Donald Trump und der Freilassung israelischer Geiseln blieb eindeutig, doch die Reaktion im Saal war verhalten. Wo früher Applaus sicher war, herrschte nun teils betretenes Schweigen.

Ein Musiker zwischen Zeiten

Mit dem Untertitel Von allem anders verweist Grönemeyer auf die Entwicklung seiner Musik und der Gesellschaft. Sechs der 23 Songs stammen aus dem vergleichsweise weniger erfolgreichen Album Tumult (2018), das er nun rückblickend als sein bestes bezeichnet. Die großen verbindenden Momente, für die der Bochumer einst bekannt war, sind in der aktuellen Produktion seltener. Dennoch bleibt Grönemeyer ein Künstler, der nach dem „common ground“ sucht – nach einem gemeinsamen Fundament in einer zunehmend polarisierten Gesellschaft.

2026 erscheint sein nächstes Studioalbum, pünktlich zu seinem 70. Geburtstag. Vielleicht gelingt ihm dann erneut ein Werk, das gesellschaftliche Stimmungen so treffend einfängt wie Mensch im Jahr 2002 nach der Jahrhundertflut.

Für viele Fans aus dem Emsland und der Grafschaft Bentheim bleibt Grönemeyer trotz allem ein prägender Musiker. Wer die neuen Arrangements live erleben will, sollte seine Tourtermine im Blick behalten – ein Blick auf herbert-groenemeyer.de lohnt sich.

Quelle & Foto: Universal Music

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