Osnabrück. Wie kann Künstliche Intelligenz (KI) die Landwirtschaft nachhaltiger, produktiver und kosteneffizienter machen? Diese zentrale Frage steht im Fokus des neuen KI-Reallabors Agrar, das am Freitag, 17. Oktober 2025, an der Universität Osnabrück offiziell eröffnet wurde. Gefördert mit 18,9 Millionen Euro der VolkswagenStiftung und des Landes Niedersachsen bringt das Projekt Wissenschaft, Praxis und Bildung zusammen – mit einem klaren Ziel: die Transformation der Agrarwirtschaft aktiv mitgestalten.
Unter der Leitung der Universität Osnabrück arbeiten sieben Partnerinstitutionen an dem fünfjährigen Vorhaben, darunter das Deutsche Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz (DFKI), die Hochschule Osnabrück, die TU Braunschweig und das Thünen-Institut. Das KI-Reallabor will Antworten auf akute Herausforderungen liefern: Klimawandel, steigende Kosten und Fachkräftemangel.
Interdisziplinäre Forschung für nachhaltige Agrarsysteme
„Mit dem neuen KI-Reallabor Agrar setzen wir Maßstäbe“, sagte Uni-Präsidentin Prof. Dr. Susanne Menzel-Riedl bei der Eröffnung im Osnabrücker Schloss. Die komplexen Herausforderungen erforderten unterschiedliche Perspektiven – und genau das leiste das Konsortium durch gelebte Interdisziplinarität.
In einem ersten Schritt soll in der Region Osnabrück das „FieldLab Agrar“ entstehen – ein Versuchshof für KI-gesteuerte Agrartechnik, auf dem teilautomatisierte Maschinen getestet werden. „Statt neue Geräte zu kaufen, prüfen wir etwa Nachrüstlösungen für vorhandene Technik“, so Projektkoordinator Prof. Dr. Tim Römer vom Institut für Mathematik.
KI in der Landwirtschaft: Forschung trifft Praxis
Ein besonderes Anliegen ist die praktische Anwendbarkeit der KI-Lösungen: Das Reallabor will gezielt mit Unternehmen, Berufsschulen und Bildungseinrichtungen kooperieren. Lehrkräfte sollen Einblicke in moderne Agrartechnologien erhalten. Auch der rechtliche Rahmen für KI- und Robotik-Einsatz in der Landwirtschaft wird untersucht – Juristinnen und Juristen sind deshalb Teil des Teams.
Der Aufbau läuft derzeit auf Hochtouren: Neben IT- und Agrarfachleuten werden auch technische, wirtschaftliche und juristische Fachkräfte eingestellt. Bis 2030 sollen aus dem Projekt konkrete Impulse für eine nachhaltige und digitale Agrarwirtschaft entstehen – mit Modellcharakter für andere Regionen.
Weitere Informationen gibt es auf der Website der Universität Osnabrück.
Quelle: Universität Osnabrück. Foto: Uwe Lewandowski