Berlin. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat erfolgreich gegen irreführende Werbeaussagen von Samsung zur Reparierbarkeit zweier Smartphone-Modelle interveniert. Der Elektronikkonzern hatte damit geworben, dass Nutzerinnen und Nutzer die Akkus der Modelle SM-S931B/DS und SM-A266B/DS selbst austauschen könnten – obwohl der Austausch in Wirklichkeit bis zu 54 Schritte und Spezialwerkzeug erfordert.
Samsung hat den Verstoß gegenüber der DUH eingeräumt und sich verpflichtet, die entsprechende Werbeaussage nicht weiter zu verwenden. Die Umweltorganisation sieht darin einen wichtigen Erfolg für Verbrauchertransparenz und Reparaturfreundlichkeit im Sinne der neuen EU-Ökodesignverordnung, die seit dem 20. Juni 2025 gilt.
Reparierbarkeit darf nicht nur behauptet werden
Die DUH kritisiert, dass Samsung Vorteile in puncto Nachhaltigkeit suggeriert habe, die praktisch nicht gegeben seien. „Es ist nicht zu fassen, dass Samsung behauptete, Verbraucherinnen und Verbraucher könnten einen Akkutausch selbst durchführen, obwohl dafür Spezialwerkzeug nötig war“, so Bundesgeschäftsführerin Barbara Metz. In der Original-Reparaturanleitung des Herstellers werde sogar vor Verletzungsgefahr und dem Verlust des Wasser- und Staubschutzes gewarnt.
Die neuen EU-Vorgaben sehen vor, dass nur dann von einem „verbraucheraustauschbaren Akku“ gesprochen werden darf, wenn der Akku ohne Spezialwerkzeug und ohne das Risiko technischer Schäden gewechselt werden kann – ein Kriterium, das bei den betroffenen Geräten laut DUH eindeutig nicht erfüllt war.
DUH fordert stärkere Marktüberwachung
Die DUH ruft die Marktüberwachungsbehörden der Bundesländer dazu auf, die neuen Kennzeichnungspflichten stärker zu kontrollieren. Bisher gelten die Vorgaben nur für Smartphones, Tablets und schnurlose Telefone. Die Umwelthilfe fordert eine Ausweitung auf weitere Elektronikprodukte, um Verbraucherrechte und ökologische Standards wirksam zu stärken.
Weitere Informationen zur rechtlichen Grundlage und zu den aktuellen Ökodesign-Vorgaben sind unter www.duh.de/oekodesign abrufbar.
Quelle: Deutsche Umwelthilfe e. V.