Wiesbaden. Die deutschen Exporte von Eisen und Stahl sind in den ersten acht Monaten des Jahres 2025 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 4,8 Prozent zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag der Exportwert im genannten Zeitraum bei rund 39,9 Milliarden Euro – der niedrigste Wert seit 2021.
Die rückläufige Entwicklung betrifft insbesondere den Export in Länder außerhalb Europas. Vor allem die Vereinigten Staaten, traditionell einer der wichtigsten Absatzmärkte, haben im laufenden Jahr neue Handelshemmnisse eingeführt. Seit März 2025 erheben die USA Zusatzzölle von 25 Prozent auf Eisen, Stahl und Aluminium aus dem Ausland. Seit Juni liegt der Zollsatz sogar bei 50 Prozent.
Exporte in die USA weniger stark betroffen
Trotz dieser Zölle ist der Rückgang der Exporte in die Vereinigten Staaten mit nur 2,3 Prozent vergleichsweise moderat ausgefallen. Von Januar bis August 2025 wurden Eisen- und Stahlerzeugnisse im Wert von rund 2,5 Milliarden Euro in die USA geliefert. Damit machen US-Exporte etwa 6,2 Prozent des gesamten deutschen Ausfuhrvolumens in diesem Sektor aus.
Als wichtigstes Zielland für deutsche Eisen- und Stahlexporte bleibt Polen auf Platz eins – genaue Zahlen zum polnischen Anteil wurden jedoch in der Mitteilung nicht veröffentlicht.
Handelskonflikte beeinflussen Exportklima
Der Rückgang verdeutlicht die Auswirkungen internationaler Handelskonflikte auf deutsche Schlüsselindustrien. Auch wenn die USA weiterhin ein stabiler Absatzmarkt bleiben, könnten die hohen Zölle mittel- bis langfristig zu stärkeren Umbrüchen führen. Für die deutsche Industrie bedeutet dies, alternative Märkte zu erschließen oder auf Binnenproduktion zu setzen.
Weitere Details bietet die vollständige Mitteilung von Destatis unter destatis.de/pressemitteilungen.
Quelle: Statistisches Bundesamt