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Wie Architektur Kindern nach einem Schlaganfall helfen kann

Wien. Kinder erleiden Schlaganfälle seltener als Erwachsene – doch die Folgen prägen sie ein Leben lang. Ein internationales Forschungsteam unter Leitung der Technischen Universität Wien untersucht im Projekt „BUILD CARE“, wie Räume gestaltet sein müssen, um betroffene Kinder und ihre Familien im Alltag besser zu unterstützen.

Im Mittelpunkt des vom Wissenschaftsfonds FWF geförderten Projekts stehen Kinder zwischen sechs und vierzehn Jahren. Gemeinsam mit Expertinnen und Experten aus Architektur, Medizin und Gesundheitsökonomie wurden Alltagserfahrungen untersucht – etwa zu Hause, in der Schule oder in Kliniken. Ziel ist es, durch sogenanntes „Health Design“ die Rehabilitation zu verbessern und die Lebensqualität der gesamten Familie zu erhöhen.

Schlaganfall bei Kindern: Alltag erforscht, Räume gestaltet

In Österreich, Deutschland und Belgien wurden über 30 Familien besucht und befragt. Die Forschenden kartierten gemeinsam mit den Kindern ihre Räume und setzten ein eigens entwickeltes Spiel namens „Space Agents“ ein, um deren Erfahrungen zu erfassen. „Es gibt keinen standardisierten Rehabilitationsweg für Kinder“, erklärt Projektleiterin Maja Kevdžija von der TU Wien. „Die Umgebungen, in denen sie sich bewegen, können dabei maßgeblich helfen oder auch behindern.“

Besonders Schulen spielen laut Studienergebnissen eine zentrale Rolle. Dort finden nicht nur Unterricht, sondern oft auch Therapien statt. Die Kinder entwickeln Rückzugsorte und individuelle Strategien, um mit emotionalen Belastungen umzugehen. Ebenso wird deutlich: Wer mehr Ressourcen hat, kann sein Zuhause besser anpassen – etwa durch Kletterwände oder barrierefreie Bäder.

Empfehlungen für Familien und Fachleute geplant

Ein weiteres Ergebnis: Der sozioökonomische Hintergrund beeinflusst die kognitive Erholung deutlich. Deshalb entwickelt das Forschungsteam derzeit praxisnahe Designempfehlungen für Architekt:innen, Therapeut:innen und betroffene Familien. Diese sollen Ende 2025 auf einer Online-Plattform veröffentlicht werden (buildcare-project.eu).

„Wir wollen zeigen, dass Räume gezielt gestaltet werden können, um den Heilungsprozess zu fördern“, sagt Kevdžija. Aufbauend auf diesen Erkenntnissen arbeitet die Medizinische Universität Wien mit Partnerinstitutionen bereits an Folgeprojekten, etwa im Rahmen eines Horizon-Vorhabens.

Quelle: Österreichischer Wissenschaftsfonds FWF / TU Wien. Foto: unsplash+

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