Berlin. Eine gesunde Ernährung dauerhaft in den Alltag zu integrieren, fällt der Mehrheit der Menschen in Deutschland schwer. Das zeigt eine aktuelle, repräsentative forsa-Umfrage im Auftrag des AOK-Bundesverbands. Demnach empfinden 59 Prozent der Befragten gesunde Ernährung als Herausforderung – und 47 Prozent geben an, trotz unzufriedener Essgewohnheiten nichts zu ändern.
AOK-Vorstandschefin Dr. Carola Reimann fordert politische Konsequenzen: „Unausgewogene Ernährung trägt wesentlich zur Krankheitslast in Deutschland bei. Unser Essverhalten wird viel stärker von unserer Umgebung geprägt, als uns oft bewusst ist.“
Preis, Platzierung und Angebot als Hürden
Laut Umfrage halten 70 Prozent ungesunde Lebensmittel für günstiger, 68 Prozent sehen sie prominenter platziert. Nur 34 Prozent bestätigen ein gutes Verpflegungsangebot an Arbeits- oder Studienorten, 84 Prozent beklagen das Fehlen gesunder Alternativen an öffentlichen Orten.
90 Prozent wünschen sich steuerliche Vorteile für Obst und Gemüse, 87 Prozent befürworten stärkere Anreize zur Zuckerreduktion in Lebensmitteln. Auch verbindliche Qualitätsstandards in Kitas und Schulen werden gefordert – ein Anliegen, das bisher nur fünf Bundesländer umgesetzt haben.
Wissen über Ernährung oft lückenhaft
Die Umfrage zeigt auch Fehleinschätzungen: 68 Prozent glauben, Sport sei der wichtigste Abnehmfaktor – dabei ist laut AOK das Kaloriendefizit entscheidend. Nur 27 Prozent der Abnehmwilligen hatten mit ihrer Diät langfristig Erfolg. Die AOK unterstützt daher mit der Kampagne „Dranbleiben lohnt sich“, etwa über eine 66-Tage-Challenge zum Aufbau gesunder Routinen.
Alle Ergebnisse und ein begleitendes Factsheet gibt es unter: aok.de/pm/umfrage-gesunde-ernaehrung
Quelle: AOK-Bundesverband