Coesfeld. Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat auf seinem Veredelungstag 2025 in Coesfeld scharfe Kritik an der aktuellen Agrarpolitik geübt. Rund 250 Fachleute aus der Schweinehaltung diskutierten über notwendige Zukunftsstrategien. Im Zentrum stand die Forderung nach einer langfristig gesicherten Finanzierung und besseren Rahmenbedingungen für die Tierhaltung in Deutschland.
DBV-Veredlungspräsident Hubertus Beringmeier zeigte sich deutlich verärgert über die ersatzlose Streichung des Bundesprogramms zum Umbau der Tierhaltung: „Ein Förderprogramm, ein modernes Tierhaltungskennzeichnungsgesetz und ein vereinfachtes Genehmigungsrecht sind unverzichtbar.“ Ohne diese Maßnahmen seien viele Betriebe existenziell bedroht – insbesondere im Bereich der Sauenhaltung.
Alarmierende Zahlen: Betriebe und Tierzahlen stark rückläufig
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Schweine in Deutschland um 25,6 Prozent gesunken. Die Zahl der schweinehaltenden Betriebe fiel sogar um 41 Prozent, bei den Sauenhaltern lag der Rückgang bei dramatischen 51 Prozent. Der Strukturwandel verlaufe laut Beringmeier nicht mehr schrittweise, sondern bedrohlich abrupt.
Wettbewerbsfähigkeit gefährdet
Neben fehlender Planungssicherheit belastet auch der innereuropäische Wettbewerbsdruck die heimische Schweinehaltung. Hinzu kommen Anforderungen an höhere Haltungsstandards ohne begleitende Förderinstrumente. Gleichzeitig bremsen Bau- und Genehmigungsrecht dringend nötige Investitionen aus. Die derzeitigen Bedingungen seien nicht geeignet, die Tierhaltung in Deutschland zukunftsfähig zu gestalten, so der DBV.
Quelle: Deutscher Bauernverband e. V.