Berlin. Im Rahmen des aktuellen EU-Gipfels hat sich der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) zur geplanten Einführung eines verbindlichen Klimaziels für das Jahr 2040 positioniert. Der Verband unterstützt das Vorhaben grundsätzlich, mahnt jedoch eine enge Verzahnung mit bestehenden Instrumenten der EU-Klimapolitik an.
Klimaziel 2040 braucht Investitionssicherheit
Kerstin Andreae, Vorsitzende der BDEW-Hauptgeschäftsführung, betont die Bedeutung eines integrierten Vorgehens: „Nur wenn Emissionshandelssysteme (ETS 1 und ETS 2) sowie der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus (CBAM) wirksam ineinandergreifen, kann das 2040-Ziel erreicht werden.“ Sie fordert klare Rahmenbedingungen, um Unternehmen langfristige Planungssicherheit und Investitionsspielräume für klimafreundliche Technologien zu geben.
Transformation mit Augenmaß
Für Deutschland dürfe die Lastenverteilung im Zuge des EU-Ziels nicht über das nationale Klimaschutzgesetz hinausgehen. Der BDEW warnt davor, das Zwischenziel für 2040 zu isolieren und dadurch zentrale Maßnahmen wie das Fit for 55-Paket aus dem Fokus zu verlieren. Vielmehr sei eine konsequente Umsetzung bestehender Programme notwendig, um Europa klimafest, wirtschaftlich stark und geopolitisch souverän aufzustellen.
Internationale Gutschriften als Absicherung
Positiv bewertet der Verband die geplante Anrechenbarkeit internationaler Klimagutschriften – allerdings nur in begrenztem Umfang und unter strengen Kriterien. Diese sollen als Notfallinstrument („Ultima Ratio“) dienen, um Zielverfehlungen im Nachgang ausgleichen zu können.
Europaweite Abstimmung gefordert
Insgesamt unterstreicht der BDEW die Notwendigkeit eines abgestimmten Vorgehens auf EU-Ebene. Nur durch gemeinsame Standards und koordiniertes politisches Handeln könne eine langfristig tragfähige und gesellschaftlich akzeptierte Klimapolitik gelingen.
Weitere Informationen finden sich auf der Website des Bundesverbands der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW).
Quelle: Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW)