Meppen. Wie kann man pflegebedürftige Menschen darin unterstützen, möglichst lange in ihrem gewohnten Zuhause zu bleiben? Der Landkreis Emsland bietet dazu eine kostenfreie Qualifizierung für Nachbarschaftshelfende an – eine niedrigschwellige Möglichkeit, sich zu engagieren und anderen im Alltag beizustehen.
Alltagshilfen ohne Pflegeverpflichtung
Seit dem 15. Oktober 2025 ist für ehrenamtliche Nachbarschaftshelfende keine formelle Anerkennung mehr erforderlich. Dennoch lädt der Landkreis Emsland alle Interessierten zu einer kompakten Qualifizierung ein: Am Freitag, 14. November 2025, ab 16 Uhr informiert die AOK Niedersachsen im Kreishaus Meppen über das Thema „Stürze und Hilfsmittel“. Am Samstag, 15. November, folgt ein Erste-Hilfe-Kurs des DRK-Kreisverbands Emsland von 8:30 bis 16:30 Uhr.
„Oft reicht schon einfache, regelmäßige Unterstützung, um pflegebedürftigen Menschen den Verbleib in ihrer häuslichen Umgebung zu ermöglichen“, betont Sozialdezernentin Dr. Sigrid Kraujuttis. Nachbarschaftshelfende begleiten zu Arztterminen, helfen beim Einkaufen oder unterstützen bei alltäglichen Aufgaben – pflegerische Tätigkeiten sind nicht vorgesehen.
Förderung von Selbstständigkeit und sozialem Miteinander
Das Ziel: Menschen mit Pflegegrad sollen möglichst lange selbstbestimmt leben können. Die Helfenden tragen dazu bei, soziale Kontakte zu erhalten, Isolation zu vermeiden und die Lebensqualität zu steigern. Gleichzeitig erhalten sie selbst fachliche Unterstützung, etwa bei der Abrechnung mit Pflegekassen oder beim regelmäßigen Austausch mit anderen Engagierten.
Für ihren Einsatz erhalten Nachbarschaftshelfende eine Aufwandsentschädigung. Die Pflegekassen vergüten laut SGB XI eine Unterstützung mit 10,90 Euro pro Stunde – bis zu 131 Euro monatlich sind steuerfrei möglich.
Jetzt anmelden zur Qualifizierung
Das Qualifizierungsangebot richtet sich an alle, die sich sozial engagieren möchten – unabhängig vom Alter oder beruflichen Hintergrund. Eine Anmeldung ist erforderlich und möglich unter www.emsland.de/gesundheitsregion, per E-Mail an gesundheitsregion@emsland.de oder telefonisch unter 05931/44-1963.
Quelle: Landkreis Emsland