Deutschland. Mit Momo bringt Regisseur Christian Ditter eine moderne Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers von Michael Ende auf die Leinwand. Der Fantasyfilm startet am 2. Oktober 2025 in den Kinos und richtet sich an ein junges Publikum ab zehn Jahren. Zentrales Thema bleibt der achtsame Umgang mit Zeit – aktueller denn je.
Die Geschichte spielt in einem anonymisierten Stadtraum. Im Zentrum steht das Waisenmädchen Momo, das allein in den Ruinen eines alten Amphitheaters lebt. Als sie sich mit dem gleichaltrigen Gino anfreundet, wird sie zur Zuhörerin für die Nachbarschaft. Ihre ruhige Art steht im Kontrast zur hektischen Welt der Erwachsenen – und zum Einfluss der mächtigen „Grey Corporation“, die vorgibt, Menschen Zeit sparen zu helfen. Tatsächlich wollen die „Grauen Herren“ den Menschen ihre Lebenszeit stehlen.
Neuinterpretation des Klassikers mit aktueller Botschaft
Die Neuverfilmung orientiert sich eng an der literarischen Vorlage von 1973 und an der beliebten Realverfilmung von 1986. Ditter setzt dabei auf moderne Akzente und internationale Besetzung: Neben Alexa Goodall als Momo spielen unter anderem Martin Freeman, Claes Bang und Laura Haddock. Gedreht wurde auf Englisch.
Neu sind unter anderem die visuelle Gestaltung der „Grauen Herren“ sowie erzählerische Bezüge zur heutigen Konsum- und Leistungsgesellschaft. Themen wie Zeitmanagement, Selbstoptimierung und digitale Kontrolle rücken in den Fokus. Besonders eindrücklich ist die Darstellung der Zeit als spürbare Kraft: Tickende Uhren, Rückwärtsläufe und eingefrorene Bilder setzen filmische Akzente.
Fantasie trifft Zeitkritik
Auch wenn die Erzählweise stellenweise etwas überhastet wirkt, bietet die Neuverfilmung viele Denkanstöße. Im Zentrum steht Momos Fähigkeit, einfach zuzuhören – ein Gegenentwurf zur schnellen, durchoptimierten Welt. Damit bleibt die Botschaft von Michael Ende erhalten, aber auf heutige Herausforderungen zugeschnitten.
Wer die Geschichte von Momo bereits kennt, kann sich auf gelungene Modernisierungen freuen – etwa im Design der Gegenspieler oder in der Rolle von Liliana, die als gestresste Mutter beispielhaft für den Druck zwischen Familie und Beruf steht. Vergleiche mit der Buchvorlage oder früheren Verfilmungen bieten sich für den Unterricht ebenso an wie kreative Aufgaben zur Gestaltung von Zeit.
Ein Film für Schule, Familie und Fantasiefans
Momo ist ein modernes Märchen mit zeitkritischer Tiefe, das Kindern wie Erwachsenen Denkanstöße zum Umgang mit Zeit, Freundschaft und Konsum gibt. Gerade für Schulen im Emsland und der Grafschaft Bentheim kann der Kinobesuch zum Ausgangspunkt spannender Diskussionen werden – ob im Deutsch-, Kunst- oder Sozialkundeunterricht.

Quelle: Vision Kino / Constantin Film. Foto: Constantin Film