Klimapolitik

Transformationskonflikte in der Landwirtschaft: Uni Osnabrück startet Forschungsprojekt

Osnabrück. Die Universität Osnabrück startet ein neues Projekt, das sich mit Transformationskonflikten in der Landwirtschaft beschäftigt. Diese entstehen, weil ökologische Veränderungen zwar notwendig sind, aber gleichzeitig Ängste und Widerstand auslösen. Das Vorhaben mit dem Titel TRAKONLA wird mit 250.000 Euro vom niedersächsischen Wissenschaftsministerium und der VolkswagenStiftung gefördert – im Rahmen des Programms zukunft.niedersachsen.

Warum es in der Landwirtschaft Konflikte gibt

Klimaschutz erfordert tiefgreifende Umstellungen. Doch viele Landwirtinnen und Landwirte empfinden politische Maßnahmen als Eingriff in ihre Existenz. Sie fühlen sich gesellschaftlich nicht gehört und wirtschaftlich unter Druck gesetzt. Deshalb untersucht das Projekt, wie soziale, räumliche und wirtschaftliche Faktoren solche Konflikte auslösen und verstärken.

Prof. Dr. Hajo Holst vom Institut für Sozialwissenschaften erklärt: „Diese Auseinandersetzungen gefährden nicht nur notwendige Veränderungen, sondern sie können langfristig auch das Vertrauen in demokratische Prozesse untergraben.“ Die Landwirtschaft sei besonders betroffen, weil sie sowohl als Umweltfaktor als auch als kulturelles Symbol gilt.

Wie die Uni Osnabrück die Konflikte erforscht

Die Forschenden kombinieren eine bundesweite Umfrage mit regionalen Fallstudien. Damit wollen sie besser verstehen, wie unterschiedliche Gruppen innerhalb der Landwirtschaft über Klimapolitik denken – und warum manche eher protestieren als andere.

„Gerade weil die Proteste sehr unterschiedlich ausfallen, brauchen wir genaue regionale Einblicke“, so Prof. Dr. Martin Franz vom Institut für Geographie. Die Fallstudien finden in Niedersachsen, Baden-Württemberg und Brandenburg statt, damit sich regionale Besonderheiten herausarbeiten lassen.

Außerdem analysiert das Projekt, welche Rolle Medien, politische Debatten und wirtschaftliche Entwicklungen bei der Meinungsbildung spielen. So lässt sich besser erkennen, welche Reformen auf Akzeptanz stoßen – und welche eher auf Widerstand treffen.

Ziel: Klimapolitik mit sozialem Ausgleich verbinden

Langfristig soll das Projekt zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik beitragen. Denn nur wenn ökologische Ziele mit sozialer Gerechtigkeit zusammengehen, kann ein nachhaltiger Wandel gelingen. Die Ergebnisse fließen deshalb nicht nur in die Wissenschaft, sondern auch in die politische Praxis ein.

Weitere Infos gibt es bei der Universität Osnabrück und in der Kategorie Wissenschaft.

Quelle: Universität Osnabrück

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