Tausende ohne Krankenversicherung

72 000 Menschen in Deutschland ohne Krankenversicherungsschutz

Wiesbaden. Trotz der bestehenden Krankenversicherungspflicht waren im Jahr 2023 rund 72 000 Menschen in Deutschland nicht krankenversichert. Das entspricht weniger als 0,1 Prozent der Gesamtbevölkerung, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilt.

Die aktuellen Zahlen stammen aus einem Zusatzmodul des Mikrozensus, das alle vier Jahre erhoben wird. Demnach betraf die fehlende Absicherung besonders häufig Männer: 61 Prozent der Betroffenen (rund 44 000 Personen) waren männlich. Zudem handelte es sich bei etwa drei Vierteln (75 Prozent bzw. 54 000 Personen) um Nichterwerbspersonen – darunter vor allem Studierende ab dem 26. Lebensjahr oder Rentnerinnen und Rentner.

Krankenversicherung bleibt verpflichtend

In Deutschland gilt seit 2009 eine allgemeine Krankenversicherungspflicht für alle Personen mit Wohnsitz im Inland. Trotzdem zeigt sich, dass einzelne Gruppen durch das Raster fallen. Gründe dafür können laut früheren Analysen zum Beispiel fehlende Informationen, Bürokratiehürden oder unklare Zuständigkeiten sein.

Insgesamt waren im Jahr 2023 rund 11 Prozent der Bevölkerung privat krankenversichert, während der überwiegende Teil in der gesetzlichen Krankenversicherung organisiert war.

Versorgungslücke betrifft oft sozial schwächere Gruppen

Die Zahlen verdeutlichen, dass auch in einem stark regulierten Gesundheitssystem wie dem deutschen Versorgungslücken bestehen können – wenn auch in sehr geringem Umfang. Besonders betroffen sind dabei Gruppen mit eingeschränktem Zugang zu Arbeitsmarkt oder Informationen. Das Statistische Bundesamt betont, dass die Gruppe der Nichtversicherten konstant klein bleibt, dennoch politisch und gesellschaftlich relevant ist.

Quelle: Statistisches Bundesamt

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