Berlin. Anlässlich der aktuellen Behandlungsfehler-Statistik des Medizinischen Dienstes (MD) fordert der AOK-Bundesverband eine deutliche Stärkung der Patientenrechte. Laut der Statistik bestätigt sich bei etwa jedem vierten geprüften Verdachtsfall ein Behandlungs- oder Pflegefehler – die Dunkelziffer dürfte jedoch deutlich höher liegen.
Dr. Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, betont: „Viele Patientinnen und Patienten gehen einem vermuteten Fehler gar nicht erst nach – unter anderem wegen der hohen juristischen Hürden.“ Die AOK spricht sich daher für eine Absenkung der Beweislast aus. Künftig solle eine überwiegende Wahrscheinlichkeit von über 50 Prozent ausreichen, um den Zusammenhang zwischen Fehler und gesundheitlichem Schaden nachzuweisen.
Behandlungsfehler offen kommunizieren – ohne Nachfragen
Zudem fordert die AOK, dass Patientinnen und Patienten künftig aktiv über mögliche Fehler in der Behandlung oder bei Medizinprodukten informiert werden – auch ohne eigene Nachfrage. „Heute erhalten sie solche Informationen meist nur, wenn sie gezielt danach fragen. Doch das nötige medizinische Wissen fehlt oft“, so Reimann weiter.
Mehr Transparenz, bessere Entschädigung – Patientensicherheit im Fokus
Auch der Aufbau eines Registers für sogenannte „Never Events“ – also besonders schwerwiegende, vermeidbare Vorfälle – wird gefordert. Dies könne ein wichtiger Schritt sein, um die Patientensicherheit in Deutschland weiter zu verbessern.
Das vollständige Positionspapier der AOK-Gemeinschaft zur Stärkung der Patientenrechte ist online unter aok.de/pp/bv/positionen abrufbar.
Quelle: AOK-Bundesverband
 
								 
								 
								